Der DVD-Boom ist erstmals seit Einführung des Datenträgers im Jahr 1999 abgeflaut. Wie die aktuellen Zahlen von GfK Panel Services Deutschland im Auftrag der deutschen Filmförderungsanstalt belegen, verzeichnet der Gesamtmarkt aus Verkauf und Verleih im ersten Halbjahr 2006 einen Umsatzrückgang von 10,4 Prozent.
Während in den ersten sechs Monaten des Rekordjahres 2005 752 Millionen Euro eingenommen wurden, waren es in diesem Jahr nur 674 Millionen Euro. Die Zahl der verkauften DVDs liegt mit 42,6 Millionen um 2,4 Prozent unter jener von 2005. Im Vergleich zu 2004 wurden jedoch immer noch sehr gute Verkaufszahlen erzielt. Damals wurden in den ersten sechs Monaten nur 37,3 Millionen DVDs abgesetzt.
Der DVD-Kaufumsatz verringerte sich im ersten Halbjahr um 6,6 Prozent auf 540 Millionen Euro. Grund für die Abnahme war vor allem ein weiter gesunkener Durchschnittspreis. Lag dieser im Vorjahr noch bei 13,25 Euro, waren es in den ersten sechs Monaten 2006 nur noch 12,67 Euro. „Nun sollte der untere Rand des Preisgefüges langsam erreicht sein, womit einzelne Aktionen natürlich nicht ausgeschlossen sind“, sagt Oliver Trettin, Vizechef vom Bundesverband Audiovisuelle Medien.
Zudem gab es im ersten Halbjahr eine rückläufige Vermarktung aktueller Kinofilme, was die Anzahl der verkauften DVDs nach unten drückte. Der Umsatzanteil dieser Filme lag bei nur 35 Prozent. In den vergangenen Jahren brachten aktuelle Kinohits jedoch immer zwischen 40 und 46 Prozent des Umsatzes ein.
Im Gesamtjahr 2006 sollte die Anzahl der verkauften DVDs in etwa das Ergebnis des Rekordjahres 2005 erreichen, so Trettin. Der Umsatz jedoch werde niedriger ausfallen als im vergangenen Jahr, da dem der Preisverfall sowie das Ergebnis des ersten Halbjahres entgegenstünden. „Mit einer Haushaltsausstattung mit DVD-Abspielgeräten von nahezu 70 Prozent ist die Sättigungskurve langsam erreicht“, meint Trettin. Noch größere Umsätze seien daher eher unrealistisch. „Zu beachten ist aber, dass sich der Videomarkt seit Einführung der DVD noch verdoppelt hat. Höhere Umsätze sind wohl mit Einführung der Formate HDDVD und Blu-ray zu erwarten“, so Trettin.
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