p-Server: IBM setzt auf AIX statt Linux

ZDNet: Haben Sie Ihre Entwürfe oder Ihre Ausrichtung angesichts des derzeitigen Aufhebens um die Leistung pro Watt geändert?

Mauri: Unsere Kunden machen sich zurzeit ganz offensichtlich Gedanken über den Energieverbrauch, und das ganz zu Recht. Wir haben in dieser Hinsicht an einigen sehr interessanten Dingen gearbeitet, um eine energieeffizientere Verwaltung der Systemarchitektur insgesamt zu erreichen. Wir können auch weiterhin sicher sein, dass wir die meiste Arbeit pro Watt erreichen. Dann haben wir außerdem noch interessante Pläne hinsichtlich der Energieverwaltung im Ganzen, wobei die Kunden entscheiden können, wie sie den Energieverbrauch in ihrem Datenzentrum handhaben möchten.

ZDNet: Etwas, das Energieverbrauch und Leistung misst und dem Kunden eine Einstellmöglichkeit gibt, so dass er bei Bedarf den Energieverbrauch drosseln kann?

Mauri: Ja genau. Außerdem können die Kunden bestimmte Abläufe eingeben – ob es sich nun um die Tageszeit oder den Monat handelt, oder aber um besonders hohe Anforderungen, die im Voraus bekannt sind. Sie können aber auch einfach in Echtzeit reagieren.

ZDNet: Sun konnte vor kurzem das Ruder herumwerfen und zu Lasten von IBM Marktanteile dazugewinnen. Mir fiel auf, dass Sun im zweiten Quartal 2006 für 100 Millionen Dollar Server verkauft hat, die auf seinem Ultrasparc-T1-„Niagara“-Prozessor basieren. Betrachten Sie Sun erneut als Bedrohung?

Mauri: Sie hatten zehn Quartale hintereinander Einbußen. Ihr aktueller Vergleichswert (Vergleich mit den Ergebnissen des Vorjahres) macht es ihnen leicht, wieder ein wenig besser dazustehen. Ich habe gesehen, was sie mit ihren Niagara-Servern und ihren Galaxy-Servern gemacht haben. Aber ich denke, sie sind noch am kämpfen. Einige dieser Niagara-Verkäufe gingen an bestehende Sun-Installationen.

ZDNet: Also war dieser Zugewinn an Marktanteil nur ein Aufflackern und Sun ist noch immer dem Untergang geweiht?

Mauri: Ich denke schon. Dieser Markt hat seine Höhen und Tiefen. Wenn Sie unsere Ergebnisse der letzten fünf Jahre betrachten, verliefen diese leicht schleppend, wenn wir unsere Produkte aktualisierten, wie wir es dieses Jahr mit dem Übergang zu Power 5+ tun. Sun hat in diesen Zeiträumen immer ein wenig besser abgeschnitten. Ich glaube, Sie werden sehen, dass wir mit diesen neuen Produkten an Stärke gewinnen werden.

ZDNet: Intel hat mit dem Montecito den neusten seiner Itanium-Prozessoren angekündigt und der Chip soll in den nächsten ein oder zwei Monaten in Systemen verbaut werden. Wie schätzen Sie die Fortschritte ein, die Intel mit diesem Prozessor gemacht hat, und wie jene, die Hewlett-Packard mit seiner auf dem Itanium-Chip basierenden Integrity-Serie erzielte?

Mauri: Wir sind dabei, sie in einem Kopf-an-Kopf-Rennen zu schlagen. Ihre aktualisierten Produkte kommen im September oder Oktober heraus und ich bin sicher, dass ihnen das eine gewisse PR verschaffen wird. Offen gesagt glaube ich aber, dass unsere Technologie und unsere Führung bei der Leistung hier letztlich den Sieg davontragen. Ich denke, dass der Itanium-Prozessor für HP derzeit so etwas wie ein Rettungsanker ist, da seine PA-RISC- und Alpha-Kunden (zwei Prozessor-Serien, die eingestellt werden) gezwungen sind, umzustellen.

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ZDNet.de Redaktion

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