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IFA-Trends 2006: Fernseher und Medien für High Definition

Doch auch die Hersteller von LCD- und Plasma-Geräten tragen an den enttäuschten Erwartungen, die die Kunden an die neue Geräte-Klasse knüpfen, einen gehörigen Anteil. Zu groß waren die Versprechungen in Sachen Bildqualität. Gerade bei Sportübertragungen sind so manche LCD-Displays den Anforderungen der schnellen Bewegungen nicht gewachsen. Erst die neueste Gerätegeneration bietet Techniken, die die Bewegungsunschärfe minimieren. Die meisten Hersteller verdoppeln die Bildrate auf 100 Hz und sorgen zusammen mit einer aufwändigen Berechnung von Zwischenbildern für ein scharfes Bild.

Mit der neuen Technik verwandelt sich der Fußball bei einem Schuss aufs Tor nicht in einen Halleyschen Kometen, sondern bleibt als fliegender Ball deutlich zu erkennen. Diese Technik funktioniert derzeit allerdings nur mit PAL-Signalen. Für HDTV mangelt es den Chips derzeit noch an der Rechenleistung für die Verdoppelung der Wiederholfrequenz. Allerdings haben einige Zulieferfirmen wie Micronas bereits Produkte angekündigt, die auch beim hochauflösenden Fernsehen für eine scharfe Darstellung bei schnellen Bewegungen sorgen sollen. Geräte mit der neuen Technik dürften allerdings erst im Weihnachtsgeschäft verfügbar sein.

Der Samsung LE-40M71B bietet dank einer Steigerung der Bildwiederholrate auf 100 Hertz und der Berechnung von Zwischenbildern eine sehr gute Schärfe bei schnellen Bewegungen. Diese Technik funktioniert jedoch nur mit dem PAL-Signal. Für HDTV mit 100 Hertz reicht die Rechengeschwindigkeit der Elektronik nicht aus.

Tipps zum Kauf

Langsam ablaufende Demo-Sequenzen auf teuren Flachbildschirmen sollten trotz der beeindruckenden Bildschärfe und Brillanz bei den Messebesuchern die Alarmglocken läuten lassen. Wer sich für ein LCD- oder Plasma-Display interessiert und abseits der Messehallen noch Freude an dem Gerät haben will, sollte die Hersteller nach deren Technik zur Vermeidung von Bewegungsunschärfe fragen und sich Demos mit schnellen Bewegungsabläufen zeigen lassen.

PAL-Auflösung im Vergleich zu HDTV
TV-Formate PAL (jetziger Standard) 720p (HDTV) 1080i (HDTV)
vertikale Auflösung 576 Zeilen 720 Zeilen 1080 Zeilen
horizontale Auflösung 720 Linien 1280 Linien 1920 Linien
Bildpunkte (gesamt) 414.720 921.000 über 2 Millionen
Bildwiederholung interlaced progressive interlaced

Ein kleineres Problem der hochauflösenden TVs ist deren hohe Auflösung. Klingt paradox, ist aber so. Die meisten TV-Sender strahlen ihr Programm im PAL-Format mit einer Auflösung von 720 mal 576 Bildpunkten aus. HD-TVs mit einer Auflösung von 1360 mal 768 (HD-Ready) oder 1920 mal 1080 Bildpunkten (Full-HD) skalieren das PAL-Format auf die jeweilige Displayauflösung. Dabei ist die dargestellte Qualität prinzipiell schlechter als auf einem Display mit PAL-Auflösung. Allerdings nimmt das menschliche Auge diesen Unterschied nur bei einem kurzen Abstand zum Display wahr. Typischerweise sitzt man vor einem TV-Gerät jedoch nicht so dicht wie vor einem Computer-Monitor. Zudem haben die Hersteller bei einem ordentlichen Signal mit hoher Bandbreite die Skalierung gut im Griff.

Techniken der Hersteller zur schärferen Darstellung von Bewegungen
Hersteller Technik Marketingbegriff
Hitachi Black Data Insertion Flexible BI
JVC Frameraten-Verdoppelung Clear Motion Drive
LG Frameraten-Verdoppelung Perfect Motion Drive
Loewe Frameraten-Verdoppelung Tru-D
Philips Scanning Backlight / Frameraten-Verdoppelung Clear LCD / Digital Natural Motion
Samsung Frameraten-Verdoppelung True Colour in Motion
Sharp Frameraten-Verdoppelung Tru-D
Toshiba Frameraten-Verdoppelung Active Vision M100

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ZDNet.de Redaktion

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