Das Ford-Werk in Köln hat die BMW-IT-Tochter Softlab damit beauftragt, die Auslieferung seiner Fahrzeuge mit Radio Frequency Identification (RFID) zu bestücken. Pro Tag rollen in Köln knapp 2000 Fahrzeuge des Typs Fiesta und Fusion vom Band. Nach Verlassen der Fertigung werden sie auf Rheinschiffe, LKWs oder auf Bahnwaggons verladen.
Das Projekt sieht vor, jedes Fahrzeug in der Produktion mit einem RFID-Tag zu versehen. Das soll den Verteilprozess insgesamt transparenter machen. Durch die Funkchips könnten unter anderem Falschverladungen und die damit verbundenen Verspätungen und Zusatzkosten in der Auslieferung verhindert werden. Zudem lasse sich durch ihren Einsatz bei den Buchungsprozessen viel Zeit einsparen.
An den insgesamt fünf geplanten Lesestationen auf dem Werksgelände kommt, mit einer Ausnahme, der Frequenzbereich UHF 868 MHz zum Einsatz. Für die RFID-Tags werden Chips der neuesten Generation (GEN2, passiv) verwendet. Das Beschreiben und Bedrucken der Tags übernimmt künftig ein RFID-Drucker an der ersten Lesestation. Er beschreibt den Tag mit den Daten und druckt die Informationen (Barcode und Klartext) auf ein Klebeetikett. Am Drucker erfolgt auch eine generelle Funktionsprüfung. Die fehlerhaften Tags werden gekennzeichnet und aussortiert. Nach dem Druck entnimmt ein Applikator das Label und bringt es automatisch am Fahrzeug an.
Das Lesen der RFID-Tags an den Erfassungsstationen erfolgt sowohl am Montageband, auf dem die Autos mit einer Geschwindigkeit von etwa zehn Metern pro Minute geführt werden, als auch bei freier Fahrt. Dabei muss der Fahrer allerdings eine Höchstgeschwindigkeit von sechs bis acht Kilometern pro Stunde einhalten, damit das einwandfreie Schreiben und Lesen der Tags möglich ist. Die Fahrzeuge müssen auch im Freien per RFID identifizierbar sein. Daher werden mögliche Witterungseinflüsse durch Wasser, Eis, Schnee, Hitze oder Kälte bei der Entwicklung der Tags berücksichtigt.
Das Projekt bei Ford soll einen Return on Invest innerhalb kurzer Zeit möglich machen. Die Abwicklung durch Softlab erfolgt unter Einbindung von Software- und Hardware-Partnern, die Projekterfahrungen in der RFID-Technologie mitbringen: Unter anderem implementiert die zur Softlab Group gehörende Silverstroke ihre Middleware Tagpilot.
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