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Xeon-Workstation von Apple: Mac Pro mit vier Cores im Test

Einen MP3-Player als Lustobjekt zu gestalten – ja, das ist möglich. Auch schicke Mini-PCs und Notebooks hat Apple schon herausgebracht. Aber kann eine Workstation Begeisterung wecken? Die kurze Antwort lautet ja. Wenn dem Mac Pro etwas fehlt, dann ist es ein guter Grund für gewöhnliche Anwender, sich diese lässige und überaus performante Kiste zuzulegen.

Der Mac Pro ist mit Alltagsaufgaben wie Tabellenkalkulationen klar unterfordert: Schließlich sorgen hier zwei Server-CPUs für den Takt. Darum wäre es nicht fair, darüber zu klagen, dass im Gegensatz zum Mac Mini oder Imac die Fernbedienung fehlt, die einen so simplen Zugriff auf Multimedia-Funktionen gibt. Auch für Spiele ist der Mac Pro weder gedacht noch sinnvoll, und wenn die Photoshop-Leistung Wünsche offenlässt, so liegt das daran, dass es noch keine native Version der Software für die Intel-Plattform gibt. Wer eine schnelle Workstation sucht, um digitale Inhalte zu erstellen, sollte sich als ersten Kandidaten den Mac Pro ansehen.

Design

Kein Windows-PC bietet die Effizienz und Innovation des Apple-Mac-Pro-Designs. Äußerlich gibt es gegenüber dem Power Mac G5 wenig Veränderungen: Vorder- und Rückseite sehen aus wie eine Käsereibe. Seitlich, oben und unten sind Platten aus gebürstetem Aluminium angebracht. Neu sind aber ein zusätzlicher Platz für ein optisches Laufwerk an der Front, ein zusätzlicher USB-Anschluss und ein Firewire-800-Port. Dieser kommt vor allem jenen Anwendern zugute, die eine externe Festplatte etwa zur Datensicherung nutzen, das Firewire 800 eine höhere Übertragungsrate als USB 2.0 oder ein gewöhnlicher Firewire 400 bietet.

Auch die Rückseite des Mac Pro ist anders angeordnet als die des Power Mac G5, aber das liegt vor allem an der neuen Ausstattung im Inneren. Schon der Power Mac bot ein aufgeräumtes, saubereres Innenleben. Im Mac Pro sieht es noch besser aus. Hier wurde nicht nur ein PC ordentlich assembliert, sondern es wurden neue Ideen eingeführt, die offenbar auf Überlegungen beruhen, wie man den besten PC überhaupt bauen könnte.

Zum Beispiel der Einbau des Festplattenlaufwerk: In vielen Systemen sieht man Festplatten, die Erweiterungsslots blockieren, die sich nur schwer wechseln lassen oder deren Strom- und Datenkabel herumhängen wie Lamettafäden am Weihnachtsbaum. Aple dagegen baut die Festplatten in einer Reihe an, direkt unter dem Schacht für das optische Laufwerk und dem Netzteil. Jedes Laufwerk wird an einer durchnummerierten Klammer befestigt – Appple nennt sie „Sleds“, Schlitten. Diese Schlitten werden in einen nach außen offenen Schacht eingeschoben. Sobald man den Verriegelungshebel an der Rückseite betätigt, werden die Schlitten arretiert.

Die Zahlen auf den Schlitten korrespondieren mit Nummern auf den Schächten. So kann man sein Boot-Laufwerk nicht mit einem der Daten-Laufwerke verwechseln. Ein größerer Vorteil des Systems liegt allerdings darin, dass man sich nicht mit Kabeln beschäftigen muss. Alle Verbindungen sind fest am Gehäuse vorinstalliert. Die Konnektoren sind exakt auf die Schlitten und die Festplatten in den Schlitten ausgerichtet – die Verbindung kommt ohne Kraftanstrenung zustande. Der einzige Nachteil des Systems: Während des Betriebs kann man die Festplatten nicht wechseln. Zugegeben, dieses „Hot-Swapping“ ist zwar bei Servern beliebt, aber in einer Workstation kann man es eher nicht erwarten.

Der Mac Pro führt auch eine neue Art der Speichererweiterung ein. Statt quer durchs Gehäuse und durch den Kabelsalat auf DIMM-Steckplätze zuzugreifen, verwendet man eines von zwei zusätzlichen Boards, so genannte Riser-Cards. Auf jeder dieser aufgesteckten Karten sitzen vier Speicher-Steckplätze. Für das Einstecken einer Riser-Card braucht man etwas mehr Kraft als für einen Festplatten-Schlitten – ganz wie bei einer üblichen PCI-Karte. Der Hauptvorteil besteht darin, dass der Mac Pro nicht auf die Seite gelegt werden muss, wenn man zusätzliche Speicherbausteine in die DIMMs pressen möchte.

Die Speicherkarten machen die Installation von RAM aber auch etwas komplexer: Man muss nämlich die richtige Reihenfolge beachten. Stecken die RAM-Module in des falschen Schächten, geht die Speicherbandbreite in den Keller. Ein Diagramm mit der richtigen Reihenfolge klebt an der Innenseite des Systems, könnte aber etwas intuitiver sein. Auch ist nicht auszuschließen, dass der eine oder andere Händler dieses Problem übersieht und sich aus Unwissenheit nicht daran hält.

Für Erweiterungen bringt der Mac Pro vier PCI-Express-x16-Slots mit. Diese können alle Arten von PCI-Express-Cards aufnehmen: x16, x4 und x1. Die Installation von zwei durch Nvidias SLI- oder ATIs Crossfire-Technologie kombinierten Grafikkarten ist allerdings nicht möglich. Stattdessen könnte man aber vier Grafikkarten installieren und bis zu acht Displays ansteuern! Diese Fähigkeit ist für Design, Desktop-Publishing, den Finanzsektor relevant – und für jeden, der mehr Desktop benötigt, als ihn ein einzelnes Display bieten kann.

Der Rahmen für das optische Laufwerk sitzt als herausnehmbare Box in der oberen linken Ecke des Gehäuses. Zwei Laufwerke passen hinein. Im Gegensatz zu den Festplatten muss man hier noch gewöhnliche Kabelverbindungen anstecken, aber durch den Spezialrahmen bleiben sie vom Rest des Systems abgetrennt.

Auch über die CPUs hat Apple eine Metallabdeckung installiert. Sie lässt sich nicht gerade leicht öffnen und soll wohl CPU-Upgrades durch Endanwender verhindern. Möglich ist es aber doch, den Prozessor selbst zu ersetzen.

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ZDNet.de Redaktion

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