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Triple Play: Erfolg hängt vom Preis ab

Die deutsche Bevölkerung findet grundsätzlich Gefallen an der Idee des Triple Play. Doch hängt der Erfolg dieses zukunftsträchtigen Angebots maßgeblich von den Kosten ab. Wie eine aktuelle Umfrage von TNS Infratest zeigt, empfinden 48 Prozent der Deutschen Triple Play zumindest interessant. 20 Prozent der Befragten finden das Angebot sogar sehr oder äußerst interessant. Für 62 Prozent ist zu allererst der Preis für die gebündelten Dienste Ausschlag gebend. Nur 17 Prozent sehen den Hauptvorteil darin, alles aus einer Hand zu bekommen. „Es gibt bereits Triple Play-Angebote unter 50 Euro, das ist in jedem Fall billiger, als die Dienste einzeln zu beziehen“, sagt Nikola Backhaus, Director Sales & Marketing bei TNS Infratest. Bei vielen Mietern seien allerdings Gebühren für Kabelfernsehen bereits in den Wohnungskosten inkludiert. Hier würde Triple Play weniger Sinn machen, da der Kunde sonst teilweise doppelt bezahlt.

Neben der Bündelung der drei Dienste Internet, Telefonie und Fernsehen bietet Triple Play auch eine Reihe an zusätzlichen Unterhaltungsmöglichkeiten wie etwa Video-on-Demand. Doch diese Zusatzfeatures und die vielfältigen Möglichkeiten sind nur für 14 Prozent der Deutschen von Bedeutung. Am beliebtesten unter den Extraserviceleistungen ist das zeitversetzte Fernsehen. 46 Prozent der Triple Play-Begeisterten bewerten diese Funktion als sehr interessant. Danach folgt die breitere Auswahl an Fernsehprogrammen mit 31 Prozent sowie das interaktive Fernsehen und eine Online-Videothek mit jeweils 23 Prozent. Der Reiz an interaktivem Fernsehen ist wohl die direkte Beteiligung des Zuschauers, wie etwa an Quiz- und Spielshows.

Trotz des Interesses der Bevölkerung an Triple Play hat das Kombiangebot noch einige Hürden zu überwinden. Bislang ist nur ein kleiner Teil der deutschen Haushalte mit den entsprechenden Netzen versorgt. Am stärksten wird der Ausbau von der Deutschen Telekom vorangetrieben. Bis Ende des Jahres will die Telekom rund sechs Millionen Haushalte abdecken, die Kabelbetreiber ihrerseits ebenso viele. Das wären Ende 2006 dann etwa zwölf Millionen Haushalte in Deutschland. Bis 2007 will die Deutsche Telekom dann zumindest die zehn größten Städte des Landes mit dem Breitbandnetz abgedeckt haben. „Vom jetzigen Stand aus gesehen macht überhaupt nur eine Verbreitung in Ballungszentren Sinn“, meint Backhaus. Es sei zu vermuten, dass ein flächendeckender Ausbau sich nur schwer rechnen würde.

Mit dem Ausbau des Netzes sind hohe Kosten verbunden. Die Investitionen pro Haushalt liegen momentan bei rund 200 Euro. Die Telekom verfüge über das größte Kapital und könne daher auch am kräftigsten investieren. Dennoch werde es noch einige Jahre dauern, bis die Mehrheit der Ballungszentren versorgt ist, so Backhaus. Für die Anbieter von Triple Play wird es jedenfalls wichtig sein attraktive Pakete zu schnüren, die sich aus TV-Inhalten, Hardware- und Servicekomponenten sowie einfachen Tarifen zusammensetzen.

ZDNet.de Redaktion

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