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Organizer und Navigationsgerät: Mio A701

Die Rechenleistung des Mio A701 liefert ein mit 520 MHz getakteter PXA 270 von Intel. Über ein mitgeliefertes Dienstprogramm kann man die Prozessorgeschwindigkeit den individuellen Anforderungen an die Akkulaufzeit anpassen. Im Test wurde hier die Einstellung „Auto“ gewählt, es gibt jedoch noch drei weitere Einstellungen, mit denen sich das Verhältnis von Prozessorleistung und Energieverbrauch regeln lässt. Das integrierte Mobiltelefon ist ein Tri-Band GSM/GPRS-Handy.

Trotz 128 MByte ROM und 64 MByte RAM wird der interne Speicherplatz auf diesem Gerät schnell knapp. Nach einem Hard Reset (löscht alle Daten und sämtliche Programme von Drittanbietern) sind nur 34 MByte frei nutzbar und nach der Installation der mitgelieferten Mio Map-Software sind es noch knapp unter 25 MByte. Man wird hier wohl mit Speicherkarten arbeiten müssen, wenn man weitere Anwendungen installieren oder größere Datenmengen unterbringen möchte. Wer sich für eine Variante des A701 mit Navigationssoftware entscheidet, erhält eine SD-Karte mit Kartenmaterial, auf der noch freier Speicherplatz sein sollte.

Der 2,7-Zoll-Bildschirm hat eine Auflösung von 320 mal 240 Pixel und ist klar und hell. Der von Mio gestaltete Heute-Bildschirm verleiht dem Ganzen mit weißer Schrift auf schwarzem Grund ein markantes Aussehen. Die Oberfläche bietet große Symbole, von denen vier zum direkten Aufrufen von Programmen genutzt werden können, welche dazu aus einer Liste ausgewählt werden. Das fünfte Symbol ruft das Mio-Menü auf, eine grafische Oberfläche zur Programmauswahl. Wenn man sich auf dem Heute-Bildschirm Termine oder Aufgaben anzeigen lässt, muss man fast mit Sicherheit die vertikale Bildlaufleiste verwenden, die erscheint, sobald die Anzeige über den Bildschirm hinausgeht.

Eine weitere Reihe mit fünf sehr kleinen Symbolen am rechten unteren Rand des Heute-Bildschirms erlaubt das Umschalten zwischen Hoch- und Querformat, das Ablesen des Akkustands, die Steuerung des Bluetooth 1.2-Moduls, zur Speicherverwaltung zu springen (um laufende Anwendungen zu schließen) und die Ephemeris-Daten herunterzuladen, die es dem SiRFStar III GPS-Chipsatz gestatten die Position des Geräts schneller zu ermitteln. Diese müssen in regelmäßigen Abständen per Funk abgerufen werden, der Empfänger funktioniert jedoch auch ohne diese Daten.

Der größte Teil der Software, die Mio dem normalen Windows Mobile 5.0-Paket hinzufügt, nutzt die GPS-Fähigkeiten des A701. So kann die Funktion Location Call so eingestellt werden, dass sie einem voreingestellten Empfänger eine Notruf-SMS schickt, welche die Längen- und Breitenkoordinaten des Absenders enthält. Es wird dafür keine Navigationssoftware benötigt. Die Funktion wird aktiviert, indem man die Taste zum Verringern der Lautstärke sechs Sekunden lang gedrückt hält.

Die Kamera-Software ist gut implementiert. Man ruft die Kamerafunktion auf, indem man die Taste in der rechten unteren Ecke gedrückt hält. Über eine der Multifunktionstasten kann man die Bildauflösung (120 mal 120, 240 mal 320, 480 mal 640, 768 mal 1024, 1024 mal 1280) und einen Zoomfaktor bis zu 8x auswählen, zwischen Serien-, Zeitauslöser- und Normalmodus wählen und die Helligkeit der aufgenommenen Bilder verändern. Der Weißabgleich wird automatisch eingestellt. Die Änderung anderer Einstellungen wie die Bildqualität und Wiedergabe einer Diashow, wenn der A701 an einen PC angeschlossen ist, erfordert etwas mehr Aufwand.

Die Mio Map-Software ist eine Variante von Navigon, das in der Vergangenheit nicht eben durch Benutzerfreundlichkeit aufgefallen ist und leider wurden die Mängel bislang nicht behoben. Die Eingabe der Ziele ist unnötig kompliziert, insbesondere da man entweder mit einer Stadt, einer Postleitzahl oder einem in der Kontaktdatenbank von Windows Mobile gespeicherten Kontakt beginnen muss, wenn man eine Adresse als Ziel angeben möchte.

Für die Postleitzahlensuche stehen nur vier Ziffernfelder zur Verfügung und nicht etwa sieben, man kann also (in England) nicht einfach die Postleitzahl und die Gebäudenummer eingeben – man braucht auch den Straßennamen, was das Eingeben einer Postleitzahl sinnlos macht. Auch die Nutzung gespeicherter Adressen erweist sich als verbesserungswürdig: Wenn die Daten nicht genau in der von Mio Map gewünschten Form gespeichert sind, findet das Programm die Adresse nicht.

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ZDNet.de Redaktion

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