Microsoft schützt IE durch Browser Shield

Unter dem Projektnamen Browser Shield haben Mitarbeiter der Microsoft-Forschungslabors ein neuartiges Schutzkonzept entwickelt, das den Internet Explorer zukünftig vor Attacken manipulierter Webseiten schützen soll. Aufgabe des vor den Browser geschalteten Frameworks ist es, in Webseiten versteckte bösartige Codezeilen noch vor ihrer Ausführung durch den Browser zu entdecken und unschädlich zu machen. Mit dem proaktiven Schutz will Microsoft bei großflächigen Ausbrüchen von Attacken („Day-Zero“) besser gewappnet sein.

„Browser Shield kann beispielsweise als Schutzschild dienen, wenn es noch keinen Patch für das betreffende Problem gibt“, erklärt Projektleiterin Helen Wang. Die besondere Herausforderung liege dabei in erster Linie im Säubern dynamischer Webinhalte, etwa von Javascript-Code. Dieser sei in der Lage, einen Angriff während dem Seitenaufbau oder den Rendering-Aufgaben des Browsers durchzuführen. Dynamischen Angriffsszenarien wollen die Forscher mit dynamisch generierten Verteidigungsmethoden beikommen.

So schreibt Browser Shield das Script der aufgerufenen Webseiten gegebenenfalls um und sorgt so dafür, dass bekannte, aber noch nicht gestopfte Sicherheitslücken nicht ausgenützt werden können. Die sichere Aufbereitung der Webseite durch Browser Shield kann an verschiedenen Zeitpunkten durchgeführt werden. „Außerdem sind verschiedene Applikationsszenarien denkbar. Neben dem Einsatz des Frameworks als Browser-Erweiterung kann diese auch mit Firewall-Software oder anderen Webapplikation verknüpft werden“, sagt Wang.

Erste Tests mit dem entwickelten Prototypen sind Microsoft zufolge vielversprechend verlaufen. Um die Wirksamkeit von Browser Shield zu testen, ließ man das Framework gegen insgesamt acht Internet-Explorer-Patches des Jahres 2005 antreten. In Kombination mit Antiviren-Software und HTTP-Filtern war das Schutzschild in allen Fällen in der Lage, die Sicherheitsgefahr abzuwenden, auch ohne dass der entsprechende Patch installiert wurde. Ohne Einsatz von Browser Shield konnte die Antiviren-Software gerade einmal in einem Fall einen simulierten Angriff abwehren.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Starbucks von Cyberattacke betroffen

Ransomware-Angriff auf die KI-gesteuerte Lieferkettenplattform Blue Yonder hat weitreichende Auswirkungen.

6 Stunden ago

Was kann die Apple Watch Series 10?

Seit Ende September ist sie also verfügbar: die Apple Watch 10. Auch in Deutschland kann…

11 Stunden ago

Microsoft-Clouds: GenAI verändert Servicegeschäft

ISG sieht engere Vernetzung zwischen Hyperscaler, IT-Partnern und Endkunden. Treiber ist das Zusammenspiel von KI…

11 Stunden ago

Agentforce Testing Center: Management autonomer KI-Agenten

Mit dem Tool können Unternehmen KI-Agenten mithilfe synthetisch generierter Daten testen, um präzise Antworten und…

1 Tag ago

NiPoGi AM06 PRO Mini PC: Perfekte Kombination aus Leistung, Flexibilität und Portabilität

Kostengünstiger Mini-PC mit AMD Ryzen 7 5825U-Prozessor, 16 GB Arbeitsspeicher (RAM) und 512 GB SSD.

2 Tagen ago

Black Friday: Vorsicht vor schädlichen QR-Codes

Bösartige QR-Codes, die per E-Mail versendet werden, eignen sich sehr gut, um Spam-Filter zu umgehen.

4 Tagen ago