Apple und Amazon buhlen um Video-Download-Markt

Apple und Amazon starten den Vertrieb von Onlinevideos. Damit treten die beiden Konzerne zum direkten Konkurrenzkampf gegeneinander an. Die Videos auf den beiden Downloadplattformen sollen in Zukunft gleichzeitig zum DVD-Release eines Spielfilms veröffentlicht werden. Amazon bietet mit seinem Service „Unbox“ tausende Fernsehserien, Kinofilme und Musikvideos an und hat dazu Verträge mit allen großen Filmstudios außer Disney geschlossen. Apple wiederum vertreibt bereits seit einiger Zeit erfolgreich Downloads von populären US-Fernsehserien, hat jedoch für sein neues Spielfilmangebot bislang nur Disney als Partner gewinnen können.

Derzeit ist Amazon Unbox nur für US-User verfügbar. Ob und wann der Service nach Europa überschwappt, bleibt offen. „Über zukünftige Pläne gibt Amazon grundsätzlich keine Auskunft“, so die knappe Stellungnahme von Christine Höger, Leitung Public Relations Amazon Deutschland. Kunden in den USA können ihre gekauften Videos über eine Medienbibliothek auf Amazon abrufen. Die personalisierte Seite listet alle Käufe eines Users auf – egal ob Bücher, CDs, DVDs oder eben die neuen Unbox Videos. Der Preis für die Onlinevideos bei Amazon liegt zwischen 7,99 und 14,99 Dollar. Will der Nutzer einen Film nur „mieten“, muss er 3.99 Dollar bezahlen und hat damit 30 Tage lang Zeit das Video anzuschauen.

Für Kauf-DVDs werden in den USA derzeit rund 18 Dollar verlangt. Da Unbox die Video-Downloads gleichzeitig mit der DVD-Veröffentlichung online stellt, könnte sich das Unternehmen damit auch ins eigene Fleisch schneiden und weniger Datenträger verkaufen.

Amazon sieht darin selbst jedoch kein Problem. „Kunden möchten manche Produkte in physischer Version erhalten, andere leihen, wieder andere in digitaler Version beziehen“, meint Höger. Amazon wolle seinen Kunden alle Möglichkeiten bieten und ihnen die Wahl überlassen. „Für uns ist nicht entscheidend, in welcher Form sie Produkte kaufen, sondern, dass sie diese bei uns finden“, so Höger.

Parallel zum Video-Konkurrenzkampf stehen sich nun ein weiteres Mal auch die Computerhersteller Microsoft und Apple als Wettbewerber gegenüber. Während die von Amazon verkauften Onlinevideos nur auf Windows XP und einigen mobilen Geräten abspielbar sind, beschränkt sich Apple seinerseits auf die Kompatibilität mit dem hauseigenen Ipod. Wieso sich Unbox den Apple-Usern verschließt, hat Amazon bislang nicht offiziell verlautbaren lassen. Dank der Funktion „Unbox Remoteload“ müssen aber zumindest Bestell- und Abspielcomputer nicht identisch sein. Jedem Download ist eine kostenlose Datei beigefügt, die den jeweiligen Video-Download in einer Version enthält, die auf Windows-Media-kompatiblen mobilen Geräten gesehen werden kann.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago