Eine Umfrage unter den knapp 100 Entscheidern führender Telekommunikations-, High-Tech- und Medienunternehmen aus ganz Europa bei der achten A.T. Kearney Telecom Conference macht wenig Hoffnung auf hohe Profite: 52 Prozent der Teilnehmer glauben, dass sich die operativen Gewinne in der Branche in den kommenden drei Jahren um mindestens fünf Prozent verschlechtern werden. 24 Prozent rechnen mit gleich bleibender Marge.
Entsprechend gehen lediglich drei Prozent der Entscheider davon aus, dass infolge früherer Kostensenkungsprogramme keine weiteren Einsparpotenziale realisiert werden können, während 59 Prozent annehmen, dass weitere – auch drastische – Einsparungen möglich und notwendig sind.
Jeder zweite Teilnehmer rechnet mit verstärkten Investitionserfordernissen, um technologisch Schritt halten zu können, was in der Konsequenz zu einer weiteren Konsolidierung der Netzanbieter führen wird.
Demgegenüber werden Wachstumspotenziale vor allem in Geschäftsmodellen und Anwendungen vermutet, die auf Media und Entertainment beziehungsweise Communities und Social Networks basieren (44 Prozent), gefolgt von geografischer Expansion (25 Prozent).
„Auch wenn die geografische Expansion weitere Wachstumsoptionen bietet, so entscheidet letzten Endes doch lokale Stärke über Erfolg oder Misserfolg“, sagt der Chairman der Veranstaltung, Dr. Martin Sonnenschein, Partner bei A.T. Kearney und Leiter der europäischen Communications, Media & High Tech Practice. „Operative Exzellenz wird darüber entscheiden, ob die heute noch ausreichenden Gewinnmargen und vor allem hoch attraktiven Cash-Flows angesichts der zu erwartenden Preisrückgänge im Kommunikationskerngeschäft gehalten werden können oder ob auch wieder erneute Kurssteigerungen erwartet werden dürfen“, so Sonnenschein.
„Die strategische Ausrichtung zwischen den beiden Extremen – primär gewinnorientiertes Versorgermodell mit Konzentration auf Infrastrukturbetrieb versus wachstumsorientiertes Service Provider-Modell mit weiterer Expansion in Anwendungen, Inhalte und Endkundenbeziehungen – wird die Unternehmen auch künftig beschäftigen und differenzierte Antworten von Land zu Land erfordern.“
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