Web 2.0 kein Erfolgsgarant für Unternehmen

Das Übertragen von erfolgreichen Web-2.0- und Social-Software-Konzepten wie Wikis, Weblogs, Tags und RSS Feeds aus der privaten Internet-Welt auf interne und externe Unternehmensprozesse ist vielerorts von Fehlannahmen und Missverständnissen geprägt. Zu diesem Schluss sind die Teilnehmer einer Expertenrunde zum Thema „Next Generation Media“ in Wien gekommen. Viele Unternehmen würden übersehen, dass es sich bei den genannten Netz-Phänomenen teilweise immer noch um soziale Randerscheinungen handle. „Das erschwert eine 1:1-Umsetzung auf Organisationsstrukturen natürlich erheblich“, meinte etwa Bruno Haid, Leitung Strategie bei system one.

„Innerhalb von Unternehmen sind Mitarbeiter normalerweise kaum aktiv an der Produktion von Content beteiligt. Die meisten der Web-2.0-Tools wie Blogs oder Wikis leben aber gerade von dieser aktiven Content-Produktion ihrer Anwender“, gibt Thomas N. Burg, Gründer Social Software Lab zu bedenken. Um das Potenzial von Web 2.0 und Social Software auch intern optimal auszunutzen müssten folglich auch Motivationsanreize für die Mitarbeiter geschaffen werden, um derartige Tools zu benutzen. Als besonders delikate Problemstellung wertete Burg in diesem Zusammenhang die Frage, was mit dem produzierten und organisationsintern zur Verfügung gestellten Content passiere, wenn ein Mitarbeiter das Unternehmen verlasse.

Was die externe Kommunikation eines Unternehmens mit seinen Kunden betrifft, orteten alle Diskussionsbeteiligten enormes Potenzial durch den Einsatz von Web-2.0-Konzepten. „Um Kundenansprüchen heutzutage gerecht zu werden, müssen Unternehmen einen ‚Tag der offenen Tür‘ 356 Tage im Jahr anbieten“, ist Markus Hübner, Geschäftsführer Brandflow, überzeugt. Unternehmen müssten sich bewusst sein, dass Konsumenten sich noch nie so nahe an der Kasse – nämlich nur einen Mausklick entfernt – befunden hätten, wie heute. Darüber hinaus hätten Studien gezeigt, dass Mundpropaganda, auch im Sinne von Web-2.0-Communities, mittlerweile zum wichtigsten Marketinginstrument geworden sei, so Hübner.

ZDNet.de Redaktion

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