Eine bislang ungepatchte Sicherheitslücke im Internet Explorer wird seit mindestens zwei Tagen ausgenutzt, um Windows-Rechner mit diverser Malware zu verseuchen. Die Schwachstelle beruht auf einen Pufferüberlauf in der für die Anzeige von Vektorgrafiken verantwortliche Bibliothek vgx.dll. Um sein System zu kompromittieren, genügt es, wenn das Opfer eine Webseite aufruft, die speziell manipulierte VML-Dokumente enthält. Wieder einmal sind es überwiegend Porno-Sites, die das Sicherheitsloch ausnutzen, um schädliche Programme wie etwa Trojaner und Keylogger zu verbreiten.
Der Zero-Day-Exploit wurde am 18. September von der amerikanischen Firma Sunbelt Software in freier Wildbahn entdeckt. Einen Tag später bestätigte Microsoft die Lücke mit einem Security Advisory.
Die Verwundbarkeit wird vom Windows-Hersteller als äußerst gefährlich eingeschätzt. So arbeitet das Microsoft-Sicherheitsteam auf Hochtouren an einem Update, das spätestens zum nächsten planmäßigen Patch-Day am 10. Oktober erscheinen soll – möglicherweise aber auch früher, sollte dies die Gefahrenlage diktieren.
Bis zur Verfügbarkeit des Patches können sich Windows-Anwender mit einer provisorischen Lösung schützen. Mit folgendem Befehl über die Eingabeaufforderung wird die Unterstützung für die Verarbeitung von VML (sofern vorhanden) deaktiviert:
regsvr32 -u „%ProgramFiles%Gemeinsame DateienMicrosoft SharedVGXvgx.dll“
Nach Einspielen des Patches kann die Verarbeitung von VML mit folgendem Befehl wieder aktiviert werden:
regsvr32 „%ProgramFiles%Gemeinsame DateienMicrosoft SharedVGXvgx.dll“
Eine Anleitung, wie sich VML innerhalb einer Windows-Domäne anhand von Gruppenrichtlinien deaktivieren lässt, befindet sich hier.
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