Der US-Medienriese Time Warner hat sich von seiner französischen Niederlassung des Onlinedienstes AOL getrennt. AOL France ging für 365 Millionen Dollar an das Telekommunikations-Unternehmen Neuf Cegetel. Der Verkauf des französischen Zugangsgeschäfts ist nur ein weiterer Schritt innerhalb einer breit angelegten Restrukturierung von AOL. Künftig will sich das Unternehmen hauptsächlich auf werbefinanzierte Dienstleistungen konzentrieren.
Erst am vergangenen Montag hatte Time Warner den Verkauf von AOL Deutschland an die Telecom Italia bekannt gegeben. Für den Deal mit dem italienischen Telekommunikationsanbieter flossen 855 Millionen Dollar in die Kassen des Medienkonzerns. Grund für Time Warners Trennung vom Zugangsgeschäft ist in erster Linie ein starker Rückgang der Nutzerzahlen sowie der verschärfte Druck seitens der Breitbandanbieter. In naher Zukunft soll auch der britische Ableger von AOL über den Ladentisch gehen.
Neuf Cegetel wird alle Mitarbeiter im Kundenservice-Bereich übernehmen und will das Zugangsgeschäft komplett in sein Angebot integrieren. Die Akquisition soll schon mit Ende Oktober vollständig über die Bühne gehen. AOL-Kunden bekommen künftig Zugang zu Breitband-TV und dem Wi-Fi-Telefon-Service des französischen Telekommunikations-Unternehmens. Ab kommendem Jahr wird AOL zudem eine Reihe an Inhalten an die Portale von Neuf Cegetel liefern. Dabei werden die beiden Konzerne den Umsatz untereinander aufteilen. Gemeinsam kommen sie auf durchschnittlich neun Millionen User im Monat.
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