AOL-Skandal: Milliardenklage gegen Onlinedienst

Die folgenschwere Veröffentlichung von 20 Millionen Suchanfragen kommt den Internet-Giganten AOL teuer zu stehen. Abgesehen vom erlittenen Imageschaden fordern nun zumindest drei Anwender in einer Sammelklage Schadenersatz. Wie bei tausenden anderen AOL-Kunden konnten über die Veröffentlichung der Suchanfragen Rückschlüsse auf die suchenden Personen gezogen werden. Die Kläger berufen sich in ihrer Anklageschrift folglich auf die Verletzung ihrer Privatsphäre und werfen AOL vor, die Daten ihrer Anwender weiterhin zu sammeln, ohne aber den Datenschutz verbessert zu haben.

Die Anwaltskanzlei tritt im Namen der drei Anwender für alle betroffenen AOL-Kunden auf. Als Schadenersatzsumme wurde ein Betrag von zumindest 5000 Dollar pro Person genannt, was bei rund 660.000 Betroffenen eine nicht unbeträchtliche Summe von 3,3 Milliarden Dollar ausmachen würde. Damit steht fest, dass die von AOL formulierte Entschuldigung einigen Anwendern zu wenig war. Um die Wogen zu glätten und seine Reputation wiederherzustellen, hat AOL außerdem die eigene Technologie-Chefin sowie zwei weitere Mitarbeiter entlassen. Zur jetzt publik gewordenen Klage wollten die AOL-Verantwortlichen bisher keine Stellungnahme abgeben.

AOL Deutschland hat wiederholt darauf hingewiesen, dass von dem Skandal keine deutschen Anwender betroffen waren. „Ein derartiger Vorfall ist auch in Zukunft nicht möglich, da AOL Deutschland die Suchanfragen nicht mit den Log-in-Daten der Anwender verknüpft“, versichert AOL-Deutschland-Sprecher Tobias Riepe. Er betonte gleichzeitig, dass man sich der Verantwortung bezüglich dem Schutz von Kundendaten natürlich bewusst sei und folglich auch enorme Ressourcen dafür aufwende.

ZDNet.de Redaktion

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