EU-Prozess gegen Microsoft: USA wollten Druck ausüben

Im Prozess der EU gegen Microsoft haben die USA offenbar versucht, Druck auf die Behörde auszuüben. Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes sagte, die amerikanische Botschaft in Brüssel habe sie vor der Verhängung einer 280-Millionen-Euro-Strafe im Juli aufgefordert, „netter“ zu Microsoft zu sein.

Kroes kritisierte diesen Vorstoß: „Das ist natürlich eine Einmischung, die nicht möglich ist“, so die Wettbewerbskommissarin gegenüber der niederländischen Zeitung „Financieele Dagblad„. „Ich kann keine Unterschiede machen.“ Ihre persönliche Meinung dazu wollte sie aber nicht äußern.

Ein Sprecher vor Kroes bestätigte in einer E-Mail den Versuch der Einflussnahme. Die Wettbewerbskommissarin sei darüber sehr verärgert gewesen. Weder Microsoft noch die amerikanische Botschaft wollten den Sachverhalt kommentieren.

Die 280-Millionen-Euro-Strafe gegen Microsoft wurde im Juli dieses Jahres verhängt, weil der Softwarekonzern die im März 2004 verhängten Auflagen nach Auffassung der EU nicht vollständig erfüllt hat. Unter anderem wurde das Unternehmen dazu verpflichtet, die Interoperabilität seiner Server-Software mit Konkurrenzprodukten wie Linux zu verbessern und Schnittstellen offenzulegen.

ZDNet.de Redaktion

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