Hörbuch-Downloads stehen kurz vor einer Markteroberung. Wie aktuelle Berichte des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) zeigen, lag der Umsatz in diesem Mediensegment im ersten Halbjahr 2006 bereits bei 2,7 Millionen Euro. Das macht derzeit zwar nur einen Anteil von vier Prozent des gesamten Downloadmarktes aus, aber kein anderer Bereich verzeichnet derart hohe Wachstumsraten. Besonders im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse, die in der nächsten Woche startet, scheint das Thema an Bedeutung zu gewinnen.
„Der Durchschnittpreis für Hörbuch-Downloads bewegt sich derzeit zwischen fünf und 20 Euro, wobei ein Schwerpunkt um die zehn Euro erkennbar ist“, so Stephan Kahl, Pressesprecher Public Sector und Neue Märkte beim Bitkom. Der Vorteil eines Hörbuches sei, dass man sich abends bequem auf der Couch zurücklehnen könne und beispielsweise nach einem stressigen Tag vor dem Computer seine Augen nicht mehr anstrengen muss. Besonders mit der voranschreitenden Entwicklung am Breitbandmarkt sind die Voraussetzungen für Hörbuch-Downloads in Deutschland ideal. Bis Jahresende sollen rund 14 Millionen Haushalte über Breitband verfügen. Dadurch wird es möglich, die Daten innerhalb kurzer Zeit aus dem Internet herunter zu laden.
Ein populärer Anbieter von Hörbüchern ist beispielsweise Audible, der auch eine Dependance in Deutschland betreibt. Generell arbeiten fast alle Plattformen mit einfachen Bezahlsystemen per Lastschrift oder Kreditkarte. User können sich die Dateien direkt nach dem Download auf dem eigenen PC anhören. Zudem besteht die Möglichkeit, diese auf mobile MP3-Geräte zu überspielen. Laut Bitkom-Vizepräsident Jörg Menno Harms haben Hörbücher das Potenzial, zu einer treibenden Kraft im Downloadmarkt zu werden. Immer mehr Zeitungen und Magazine sowie Lern- und Ratgeber-Angebote werden inzwischen ebenfalls als Audio-Downloads angeboten.
Parallel zu dieser Entwicklung schreitet auch die Verbreitung von lesbaren Online-Büchern zusehends voran. Gerade erst hat Sony bekannt gegeben, einen elektronischen Buchladen im Internet zu starten. Dazu verkauft der Unterhaltungskonzern auch ein Gerät, auf dem die virtuellen Texte gespeichert und infolge gelesen werden können. Der Sony E-Book Reader soll für rund 350 Dollar angeboten werden. Die elektronischen Bücher kosten im Schnitt etwa 25 Prozent weniger als die klassischen physischen Versionen.
Lösung soll den Aufbau des EuroStacks unterstützen, der Europas souveräne digitale Infrastruktur werden soll.
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