Symantec: Microsoft gibt Security-APIs von Vista nicht heraus

Symantec hat Microsoft beschuldigt, wichtige Informationen über die APIs des in Windows Vista integrierten Windows Defender zurückzuhalten, um sich auf dem Markt für Security-Software einen Vorteil zu verschaffen. Die Redmonder streiten dies ab und wollen die fraglichen APIs Anfang der Woche zur Verfügung gestellt haben.

Microsoft führt Engpässe ein, um Anwender zu ihren Produkten umzulenken.“, sagte John Bridgen, Senior Vice President for Europe bei Symantec. „Es geht nur um Kontrolle und Dominanz. Sie verzögern vorsätzlich die Bereitstellung der APIs.“

In Redmond will man davon jedoch nichts wissen. Ein Sprecher sagte, man habe die APIs Anfang der Woche herausgegeben. „Als Ergebnis unseres ständigen Dialogs mit Partnern und Kunden hat Microsoft im August beschlossen, dass es für jeden Anbieter von Security-Software möglich sein soll, den Windows Defender über eine API zu deaktivieren.“

Die Verfügbarkeit der Informationen sei am 22. September verkündet worden und man gehe davon aus, dass Symantec diese am 25. September angefragt und eine Bestätigung erhalten hat, auf dieser Basis weiterzuentwickeln.

Die Möglichkeit, den Windows Defender zu deaktivieren, sei im Release Candidate 1 von Windows Vista eingeführt worden. Möglicherweise habe die Tatsache für Verwirrung gesorgt, dass die dazugehörigen Infos für Entwickler nicht zeitgleich bereitgestellt wurden.

Symantec behauptet trotzdem, dass die Informationen über die APIs bis jetzt nicht bereitstehen. Dies ist für das Unternehmen jedoch von hoher Wichtigkeit, um ein zu Windows Vista kompatibles Security-Produkt im Oktober an die PC-Hersteller ausliefern zu können.

„Microsoft wird die APIs zwei Tage vor der Auslieferung im Oktober bereitstellen und sagen: ‚Wir haben euch die APIs gegeben'“, so ein Vertreter von Symantec. Um Norton mit dem Defender zu integrieren, sei die Zeit aber zu kurz.

Derzeit beschäftigt sich die EU mit den Auswirkungen der in Windows Vista integrierten Security-Technologien. Unter anderem Kämpfen Symantec und McAfee dafür, das Windows Security Center gegen eine eigene Lösung ersetzen zu können. Kreise aus dem Umfeld von McAfee haben bestätigt, dass das Unternehmen die fraglichen APIs bislang nicht erhalten hat. Dies bereite den Managern ernsthafte Sorgen.

ZDNet.de Redaktion

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