Trotz zahlreicher neuer Player, die Content im Internet erstellen und vertreiben, werden die etablierten Medien nach Einschätzung von AOL-CEO Jonathan Miller den Löwenanteil der Gewinne einfahren. Es sei für größere Unternehmen einfacher, im Web Geld zu verdienen, sagte der Manager auf der Emerging Technologies Conference am Massachusetts Institute of Technology.
Video im Web werde allgegenwärtig, so Miller. Dies sei teilweise darauf zurückzuführen, dass sich die Videobranche zum Web als Distributionskanal bekenne. Bei der Musikindustrie sei dies nicht von Anfang an der Fall gewesen. Durch Sites wie Youtube könne Content außerdem kostengünstig vertrieben und einem breiten Nutzerkreis zugänglich gemacht werden.
Doch auch der Konsum von Medien ändere sich erheblich. Miller hat in diesem Zusammenhang auf die Verknüpfung von Informationen von mehreren Quellen verwiesen. Anwender hätten heute zudem keine Probleme damit, mehrere Medien gleichzeitig zu nutzen. „Konsumenten sind wie nie zuvor Teil des kreativen Prozesses“, sagte Miller.
Zwar könnten Anwender problemlos ihre Videos ins Web laden, das Geld werde jedoch weiterhin von den etablierten Online-Medienunternehmen verdient. Es gebe auch in Zukunft einen Bedarf für zentrale Anlaufstellen wie AOL, Google, Microsoft, Yahoo und Apple. „Während der Konsum in die Breite gegangen ist, konzentriert sich das Geld“, so der AOL-CEO. Größere Unternehmen seien in einer besseren Situation, mit Online-Content Gewinne zu erwirtschaften.
Die Transformation von AOL vom Abonnenten-Modell hin zu einem werbefinanzierten Geschäft bezeichnete Miller als vielversprechend. Genaue Zahlen werde es aber erst Mitte des kommenden Jahres geben.
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