Während Benutzer von mobilen Endgeräten zunehmende Mengen an vertraulichen Daten auf Handys und PDAs speichern, steigt die Anzahl der Mobiltelefon-Diebstähle. Laut den Analysten des Marktforschers Juniper Research erhöhe diese Entwicklung die Motivation der Inhaber, mobile Sicherheitssoftware zu benutzen. In einer aktuellen Studie prognostizieren sie dem Markt deshalb ein Umsatzwachstum von derzeit 827 Millionen Dollar auf 4,8 Milliarden Dollar im Jahr 2011.
Gleichzeitig soll die Anzahl der Mobiltelefone mit installierter Sicherheitssoftware auf 247 Millionen Stück steigen, dies wären rund acht Prozent der weltweiten Gesamtzahl. „Wir werden Ende 2008, Anfang 2009 einen starken Anstieg bei der Verwendung von mobiler Sicherheitssoftware sehen, was zwischen 2008 und 2010 zu einer Verdopplung der Umsätze führen wird“, so Studienautor Alan Goode.
Die Analysten befragten im Rahmen der Studie Anbieter von mobiler Sicherheitssoftware wie Pointsec, Utimaco oder Safeboot. Angetrieben von Business-Kunden, die bereits die Vorteile mobiler Datendienste wie E-Mails erkannt haben, werde der Markt in den kommenden Jahren deutlich wachsen, so die Einschätzung der Befragten. Demnach zählen das steigende Risiko von Identitätsdiebstahl, der unautorisierte Zugang zu Corporate-Netzwerken über das Mobilgerät, die steigende Bedrohung durch mobile Viren sowie die erhöhte Abhängigkeit der Nutzer vom Mobiltelefon als Lieferant und Speicherort von sensiblen Daten zu den wichtigsten Faktoren für das Marktwachstum.
Mobile Sicherheit hat mindestens vier unterschiedliche funktionale Bereiche, so die Studienautoren. Dazu zählen Secure Content Management, Threat Management, Datenverschlüsselung (Data and File encryption) sowie Identitäts- und Zugangsmanagement. Die größten Wachstumschancen bietet laut den Juniper-Analysten der Sektor Secure Content Management. Mit Programmen für Anti-Viren, Anti-Spam, Anti-Spyware und Content Filtering wird der Anteil auf rund 40 Prozent des gesamten Software-Marktes für mobile Sicherheit anwachsen. Der Bereich für mobiles Identitäts- und Zugangsmanagement wird im Jahr 2011 auf ein Gesamtvolumen von 1,36 Milliarden Dollar steigen. Die größte Wachstumsregion für den Bereich mobile Datenverschlüsselung stellt Nordamerika dar, so die Ergebnisse der Studie. Während die Wachstumsrate 2006 bei 0,5 Prozent liegt, steigt sie bis 2011 auf 2,5 Prozent.
Die Studienautoren kritisieren, dass viele Unternehmen ihren Mitarbeitern zwar mobile Geräte zur Verfügung stellen. Die Verantwortung für die Sicherung derselben überlassen sie jedoch ihren Angestellten. Ebenso sei zu beobachten, dass die Sicherheit bei Mobiltelefonen gegenüber gegenüber jener von Laptops deutlich vernachlässigt wird. Laut den Analysten haben über 60 Prozent der Mitarbeiter in Nordamerika und Europa durch ihre Mobilgeräte Zugang zu Corporate-Daten des Unternehmens, 40 Prozent der empfangenen Daten werden auch darauf gespeichert. 90 Prozent dieser Geräte verfügen jedoch über keinerlei Sicherheitssoftware.
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