Suchmaschine findet Bilder nach Gesichtsmerkmalen

Das schwedische Startup Polar Rose hat eine webbasierte Suchmaschine angekündigt, die Fotos von bestimmten Personen finden kann, indem sie Bildvorlagen und Gesichtsmerkmale analysiert. Der Erfinder der bahnbrechenden Technologie ist Polar-Rose-Gründer und CTO Jan Erik Solem, der am Institut für Angewandte Mathematik der Universität Malmö im Bereich Computerforschung und Bildanalyse tätig ist. Die Suchmaschine soll bereits in Kürze als Betatest freigegeben werden. Der endgültige Launch ist noch vor Ende dieses Jahres vorgesehen.

„Da es bisher keinen vergleichbaren Dienst dieser Art gibt, bin ich sehr gespannt, wie das Suchangebot angenommen wird“, meinte Solem anlässlich der Projektpräsentation in Malmö. „Sollte es ein Erfolg werden, sind wir wohl mit dem Luxusproblem konfrontiert, fortan mit Giganten wie Google, Microsoft und Yahoo in Konkurrenz zu treten“, so der Entwickler. Die angestrebte Suchmaschine wäre die erste der Welt, die in der Lage ist, nach visuellen Merkmalen und nicht nach textbasierten Eingaben zu suchen.

Möglich wird dies durch mathematische Algorithmen, mit deren Hilfe aus gewöhnlichen Fotos dreidimensionale Modelle von Objekten oder Personen erstellt werden können. „Vereinfacht gesagt geht es um die Berechnung, wo die Kamera in Relation zum Objekt oder der Person positioniert war. Und dann kommt die geometrische Aufbereitung“, erklärt Solem. Was Gesichter betrifft, reiche theoretisch ein einziges Bild aus, um das notwendige 3D-Material zu kreieren. In der Entwicklungsphase habe man aber meistens mit fünf bis zehn Aufnahmen oder Filmsequenzen gearbeitet, so Solem.

Die Technologie soll neben der vorgesehenen Suchmaschinen-Applikation aber auch in einer Reihe von anderen Bereichen eingesetzt werden können. Neben der Stadtplanung, wo das Erzeugen von dreidimensionalen Gebäuden einen wesentlichen Kostenfaktor darstellt, könnte die Technologie auch bei der Entwicklung von Video-Games eingesetzt werden. „3D-Objekte könnten in Zukunft über einfache Fotografien virtualisiert werden“, ist Solem überzeugt.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago