Siegeszug für Navigationssystem Galileo prophezeit

Das geplante europäische Satellitensystem Galileo wird GPS als Navigationshilfe in Autos, Taschencomputern und Handys in den nächsten zehn Jahren den Rang ablaufen. Zu dieser Einschätzung gelangt eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft Eurospace.

Dem Bericht zufolge sind Hersteller von Navigationssystemen bereits intensiv mit der Entwicklung von Galileo-tauglichen Geräten befasst. In einer Übergangszeit nach der Einführung von Galileo im Jahr 2010 sollen zunächst Systeme erhältlich sein, die GPS und Galileo unterstützen. Binnen kurzer Zeit werden sich allerdings reine Galileo-Geräte durchsetzen, da diese präziser navigieren, weniger Strom verbrauchen und mit einer Reihe von Zusatzdiensten aufwarten können, prophezeit Eurospace.

„Der Report hat unsere eigene Einschätzung bestätigt, dass Galileo in punkto Technologie, Lizenzierungsmodell und nationaler Unabhängigkeit die überlegene Lösung darstellt“, meint Frank Lichtenberg, Business Manager bei Eurospace. GPS werde schon allein wegen der unzähligen existierenden Lösungen zwar nicht vom Markt verschwinden. Gerade auf dem europäischen Markt werde sich Galileo aufgrund seiner technischen Stärke und den günstigen Kosten aber bald durchsetzen, ist Lichtenberg überzeugt. Es sei jedoch davon auszugehen, dass die Amerikaner nach dem Galileo-Start mit einigen technologischen Innovationen und einer Adaptierung ihres Finanzmodells nachziehen werden, so der Brancheninsider.

Der Eurospace-Bericht stützt sich im Wesentlichen auf eine Untersuchung unter 150 Fach- und Führungskräften aus der Luft- und Raumfahrtbranche. Sowohl was den planmäßigen Start des Galileo-Satellitennetzes Ende 2010 als auch die sukzessive Ablösung von GPS betrifft, zeigen sich die Industriekenner optimistisch. Während zwar nur knapp die Hälfte der Befragten davon ausgeht, dass sich Galileo bereits in weniger als fünf Jahren nach dem Start auf die Überholspur begeben wird, erwarten doch drei Viertel der Experten die Ablösung von GPS bei der zivilen Nutzung bis 2020.

ZDNet.de Redaktion

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