Categories: Unternehmen

Telekombranche investiert in neue Geschäftsmodelle

Der Ausbau des DSL-Netzes sowie die Neuausrichtung von Geschäftsmodellen lässt deutsche Fach- und Führungskräfte der Telekombranche optimistisch in die Zukunft blicken. Knapp 60 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass ihr Unternehmen in den nächsten drei Jahren erfolgreicher sein wird als 2006. Dies ist eines der Ergebnisse der aktuellen „Telco Trend“-Umfrage, welche die Agentur Faktenkontor im Auftrag von Steria Mummert Consulting durchgeführt hat.

Als wichtigsten Geschäftsbereich stufen die Befragten das Segment DSL ein, an zweiter Stelle folgt der Mobilfunkmarkt. Knapp zwei Fünftel der Branchenvertreter wollen in neue Geschäftsmodelle investieren, der Fokus soll weg von Einzelangeboten hin zu Kombiangeboten gehen. Jeder Dritte ist der Ansicht, dass durch die Investitionen Wachstumsraten zwischen sechs und zehn Prozent erzielt werden können, rund 25 Prozent der Befragten gehen sogar von Zuwachsraten in Höhe von 21 Prozent aus.

An der viermal jährlich durchgeführten Online-Befragung nahmen diesmal 107 Fach- und Führungskräfte aus Deutschland und Österreich teil. Wie in der gesamten Telekommunikationsbranche, sind Unternehmen auch im Mobilfunksektor mit weiter sinkenden Preisen konfrontiert. Durch den steigenden Preiskampf mit Diskontern, die mit günstigen Angeboten versuchen den Markt zu erobern, planen Mobilfunkbetreiber ihre Umsätze künftig durch neuere Handy-Anwendungen zu erwirtschaften. 41,5 Prozent wollen den Einsatz von Mobile Office-Diensten wie E-Mail-Funktionen forcieren, danach folgen Klingeltöne (34 Prozent), mobiles Internet (22,6 Prozent) sowie Mobile-TV.

Einen weitere Schwerpunkt planen Mobilfunkbetreiber in den nächsten Jahren auf die Bindung der Bestandskunden zu legen. Demnach ist ein Großteil der Befragten davon überzeugt, dass 60 Prozent der Kunden grundsätzlich bereit wären ihren Anbieter zu wechseln, wenn dieser bessere Produkte und Services in Aussicht stellt. Um Kundenfluktuation zu verhindern wollen knapp 50 Prozent der Unternehmen mehr Geld in die Entwicklung neuer Produkte und Anwendungen investieren, zwei Drittel planen ihre Ausgaben für die Kundenbindung zusätzlich zu erhöhen. „Durch Anreize wie Bonusprogramme sollen Kunden erkennen, dass sich ein Unternehmen um seine Bestandskunden bemüht. Negativbeispiele, wie Endgeräte, die für Bestandskunden teurer sind als für Neukunden, sollen so in Zukunft verhindert werden“, erklärt Harald Boveland, Telekommunikations-Experte bei Faktenkontor. Anbieter wüssten aufgrund der großen Mobiltelefonverbreitung (statistisch mehr Handys als Einwohner), dass sie ihre Kundenbindung langfristig ausrichten müssen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

15 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago