Microsoft hat für den heutigen Donnerstag ein Treffen mit Security-Unternehmen geplant. Thema sollen die an Windows Vista aufgrund wettbewerbsrechtlicher Bedenken durchgeführten Änderungen sein.
Als Reaktion auf den Standpunkt der Europäischen Kommission gewährt Microsoft Anbietern von Security-Lösungen nun doch Zugriff auf den Kernel der 64-Bit-Version von Vista. Ursprünglich sollte dieser gegen jegliche Software abgeschottet werden, um die Angriffsfläche für Schädlinge zu verringern. Das Sicherheitscenter, konzipiert als zentrale Anlaufstelle zur Anzeige installierter Schutzmechanismen, lasse sich nun auch durch Lösungen von Drittanbietern ersetzen.
Symantec, Mc Afee und andere haben kritisiert, dass Microsoft durch den Kernelschutz (Patch Guard) und das Sicherheitscenter einen Vorteil habe, der Wettbewerb aber dadurch geschädigt werde. Die Redmonder sind seit diesem Jahr selbst Anbieter von Security-Technologien.
Microsoft hat am vergangenen Montag die APIs bereitgestellt, um Meldungen des Sicherheitscenter zu unterdrücken. Informationen für den Zugriff auf den Kernel sind aber noch nicht verfügbar.
„Wir haben bezüglich Patch Guard von Microsoft noch überhaupt nichts erhalten“, sagte McAfee-Sprecher Siobhan MacDermott. Er rief Microsoft dazu auf, die Technik schnellstens herauszugeben, damit die Security-Unternehmen ihren Kunden die bestmögliche Sicherheit bieten könnten. Symantec und Check Point bestätigten, dass noch keine Informationen über Patch Guard vorlägen.
Im Rahmen des für heute angesetzten Treffens soll die Entwicklung von Technologien erörtert werden, die mit dem Kernel zusammenarbeiten. Die APIs dafür werden laut Microsoft aber erst nach der für Ende des Monats geplanten Fertigstellung von Vista veröffentlicht. Security-Produkte für die 64-Bit-Version von Vista können erst später auf den Markt gebracht werden. MacDermott bezeichnete dieses Vorgehen als „nicht akzeptabel“.
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