Die Systems in München im Jahre 2006. Das erhoffte Wachstum bei den Ausstellerzahlen ist dieses Jahr ausgeblieben, der Rückgang der Besucherzahlen noch nicht gestoppt. Aber immerhin: Die Systems lebt – und das seit 1969.
Von Jubiläumsstimmung war bei der Präsentation des aktuellen Systems-Programms allerdings wenig zu spüren. Dafür gab es schon aufgrund der Zahlen wenig Anlass. Zwar ist es Messechef Klaus Dittrich gelungen, die Beteiligung der Aussteller bei einer Zahl von 1260 (einem kleinen Plus von 2,5 Prozent) zu stabilisieren. Zugleich sank jedoch die Ausstellungsfläche, weil viele Unternehmen ihre Stände verkleinerten. Positive Signale wie der Ausbau des Engagements von IBM und Siemens konnten nicht verbergen, dass renommierte Unternehmen wie Microsoft oder Novell/Suse die Veranstaltung ihren Partnern überlassen oder ganz wegbleiben.
So schlecht das Fehlen großer Namen für die Außenwirkung der Messe ist, so entspricht es doch der mittelständischen Zielgruppe, die meist indirekt, sprich über die Partner beliefert und betreut werden. Deshalb umwirb die Messegesellschaft in diesem Jahr ganz besonders die Systemhäuser. Ähnlich geht es seit Jahren den Anbietern und Dienstleistern aus den östlichen Nachbarländern. Das Konzept der Messe München, sich als Einfallstor zu den hier zu Lande vergleichsweise wohlhabenden Kunden anzubieten, zieht zum Beispiel immer mehr rumänische Aussteller an. Aber auch Ungarn, Tschechen und Bulgaren kommen seit Jahren.
Wenig Grund zum Optimismus gibt es bei den Besucherzahlen. Dittrich erwartet, dass es mehr als 50.000 werden. Im vergangenen Jahr waren es fast 60.000, und damit 7000 weniger als 2004. Die Zahlen sind umso enttäuschender als im vergangenen Jahr zwei Drittel von ihnen keinen Eintritt zahlen mussten, weil sie von ihren IT-Lieferanten eingeladen worden waren oder über die Gastkarten aus Fachzeitschriften Einlass fanden. Vorbei sind die Zeiten als anno 2000 rund 120.000 Interessenten auf die Messe geströmt waren. Der Messechef macht aus der Not eine Tugend und erklärt, dass zwar die Zahl der für Messen freigestellten Mitarbeiter sinkt, die Zahl der Firmen aber steige, die sich für einen Besuch auf der Systems entscheiden. Hier bewähre sich die, wie er es nennt, „geradezu kompromisslose Business-to-Business-Ausrichtung“.
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