Laut den heute veröffentlichten vorläufigen Zahlen wuchs der Lizenzumsatz der SAP im dritten Quartal um 17 Prozent auf 691 Millionen Dollar. „Ein Ergebnis, mit dem der Software-Konzern zufrieden sein kann,“ sagt Christian Glas, Senior Consultant bei Pierre Audoin Consultants (PAC), „auch im Vergleich zu den zuvor veröffentlichten Zahlen von Hauptrivale Oracle.“ Denn dort ist nicht alles Gold, was glänzt…
Einen Monat zuvor hatte Oracle nämlich stolz ein Lizenzwachstum von 80 Prozent in seinem ersten Quartal 2007, das am 31. August endete, präsentiert. Nachdem Oracle die Übernahme Siebels im Januar dieses Jahres abgeschlossen hat, enthalten diese Zahlen auch das Siebel-Geschäft. „Vergleicht man nun die jüngst veröffentlichten Zahlen mit der Summe der entsprechenden Vorjahresquartale* beider Unternehmen, hat Oracle/ Siebel eigentlich einen fünfprozentigen Rückgang im Lizenzgeschäft zu beklagen“, erklärt Christian Glas von PAC. Auch wenn das dritte Quartal Siebels nicht hundertprozentig mit dem ersten Quartal Oracles vergleichbar sei, ist der Konzern also wider allen Anscheins zumindest nicht gewachsen. Christian Glas fügt hinzu:
„Oracle mag ja, wie angegeben, organisch gewachsen sein, jedoch würde das bedeuten, dass die übernommenen Firmen schwer eingebrochen sind.“
Ein Blick auf das vorletzte Quartal versöhnt. Oracles viertes Quartal des letzten Geschäftsjahres lief sehr gut, sodass es dem Unternehmen gelang, Marktanteile hinzuzugewinnen. „Neben einem guten organischen Wachstum von Oracle – auch aufgrund eines sehr schwachen Vorjahresquartals – ist ein weiterer Grund für das gute Abschneiden, dass das vierte Quartal bei den meisten Software-Anbietern das traditionell stärkste ist“, gibt der PAC-Analyst zu bedenken. „Neuzugang Siebel, der sich eigentlich in seinem zweiten Quartal befand, sprang auf diesen Zug auf und profitierte von dem Jahres¬end-Bonus.“
Die SAP wiederum hat seit Jahren durchweg besser abgeschnitten als das Trio Oracle-Peoplesoft-Siebel. Im dritten Quartal 2004 erzielte sie anderthalbmal so hohe Lizenzumsätze, 2005 zweieinhalbmal so hohe und im gerade abgelaufenen Quartal gar dreimal so hohe. „Nachdem SAP in den letzten drei Jahren durchgehend Marktanteile gegenüber Oracle-PeopleSoft-Siebel gewonnen hat, ist das Unternehmen eindeutig größer als seine drei stärksten Wettbewerber von damals“, erläutert Christian Glas. PAC rechnet auch in Zukunft damit, dass die SAP Marktanteile dazu gewinnen wird.
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