Kein Ende des Handy-Booms in Sicht

Laut aktuellen Studien der Marktforscher IDC und Strategy Analytics ist der weltweite Mobiltelefon-Absatz auch im dritten Quartal 2006 gestiegen. Demnach wurden zwischen 254,9 Millionen (IDC) und 256 Millionen Handys (Strategy Analytics) verkauft, dies entspricht einem Plus von rund 21 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres sowie knapp acht Prozent Zuwachs gegenüber dem zweiten Quartal. Angesichts dieser Entwicklungen bestätigen die Analysten beider Unternehmen ihre Prognose für das Gesamtjahr und erwarten bis Ende Dezember mehr als eine Milliarde verkaufter Handys. Die weltweite Spitzenposition beansprucht weiterhin Nokia, das seinen Marktanteil von 31,6 Prozent auf 34,7 Prozent erhöhen konnte. Platz zwei und drei belegen Motorola und Samsung.

IDC-Analyst Ryan Reith führt die Zuwächse unter anderem auf Absätze in Emerging Markets zurück. „Diese bieten den Herstellern die Möglichkeit, Kunden erstmals mit Mobiltelefonen auszustatten, manche dieser Kunden sehen sich mittlerweile nach einem besseren Modell um.“ Dieser Austausch sei auch ein wichtiger Wachstumsfaktor auf reiferen Märkten, wo sich vor allem Geräte mit neueren Funktionen wie Musiksoftware steigender Beliebtheit erfreuen. Gerade Musik-Handys seien heute ein großes Thema in der Mobilfunkbranche. „Reife Märkte sind an einem Punkt angelangt, an dem es für Anbieter ratsam ist, diese Geräte mit großen Marketing-Kampagnen in den Markt zu bringen. Immer mit dem Bewusstsein, dass Kunden ihre Mobiltelefone sowohl als Musik-Player als auch als Telefon benutzen“, so Reith.

Jeder der fünf weltgrößten Handy-Hersteller erreichte im abgeschlossenen dritten Quartal neue Rekordabsatzzahlen. Nokia verteidigte erneut den Platz als weltweite Nummer eins und stellte laut IDC mit 88,5 Millionen verkauften Mobiltelefonen (Q3 2005: 66,6 Millionen) einen neuen Branchenrekord auf und erreichte innerhalb der vergangenen drei Jahre gleichzeitig eine eigene neue Bestmarke. Starkes Wachstum verzeichnete das Unternehmen unter anderem in der Region Asien-Pazifik, wodurch Nokia weiterhin an seinem Ziel festhält, den größten Akteur in Emerging Markets zu stellen.

Mit einem Marktanteil von 21,1 Prozent sowie einem Plus von rund 15 Millionen abgesetzten Handys bleibt Motorola die weltweite Nummer zwei. Die Wachstumsrate von rund 39 Prozent stellt jedoch nur noch die zweitgrößte unter den Herstellern dar. Demnach gab Motorola seine Position als schnellstwachsender Hersteller an Sony Ericsson ab, deren Wachstum bei knapp 43 Prozent lag. Dem Joint Venture von Sony und Ericsson gelang gleichzeitig der Sprung auf Platz vier, wodurch LG Electronics von seiner alten Position verdrängt wurde. Insgesamt erhöhte Sony Ericsson seinen Marktanteil von 6,6 auf 7,8 Prozent, die Absatzzahl stieg um rund sechs Millionen auf 19,8 Millionen LG verlor dagegen 0,9 Prozent seines Weltmarktanteiles, der nun bei 6,5 Prozent liegt, verkaufte jedoch mit 16,5 Millionen um eine Millionen mehr Handys als im dritten Quartal des Vorjahres. Samsung hält weiterhin den drittgrößten Marktanteil (zwölf Prozent), auch wenn dieser gegenüber dem Vorjahr mit 0,6 Prozent leicht rückläufig war. Weltweit wurden 30,7 Millionen Samsung-Handys verkauft (Q3 2005: 26,4 Millionen).

ZDNet.de Redaktion

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