Fluch oder Segen? Serverkonsolidierung durch Virtualisierung

Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass Virtualisierung immer Performance kostet. Die Virtualisierungssoftware benötigt immer einen nicht unerheblichen Teil der Rechnerleistung, um wirklich völlig unabhängig voneinander arbeitende virtuelle Rechner zu schaffen.

Dies gilt insbesondere für die klassischen Prozessorarchitekturen von AMD und Intel, die keine explizite Unterstützung für Virtualisierung bieten. Die neuen Generationen von Prozessoren bieten bereits hardwareseitig eine erhebliche Unterstützung für Virtualisierung, was den Performanceverlust tatsächlich auf einen geringen Bruchteil schrumpfen, jedoch nicht völlig verschwinden lässt. Wer heute über ein Virtualisierungsprojekt nachdenkt, für den ist eine Verwendung dieser neuen Prozessorarchitekturen unverzichtbar, um nicht eine Fehlinvestition zu tätigen.

Prozessoren mit Unterstützung für Virtualisierung

Unterstützung durch den Prozessor ist jedoch nicht alles, was bei einer Virtualisierung notwendig ist. Auch andere Hardwarekomponenten, im Serverbereich vor allem die Netzwerkkarte, müssen korrekt in den virtuellen Maschinen dargestellt werden. Dazu wird in den gängigen Virtualisierungslösungen ein bestimmtes Modell in allen virtuellen Maschinen softwaremäßig emuliert. Die Zugriffe auf die Hardwareports werden abgefangen. Dieses Prinzip gilt für alle emulierten Geräte.

Jedoch ist die softwaremäßige Portemulation Gift für die Performance. Für Netzwerkkarten gibt es hier für die meisten gängigen Betriebssysteme so genannte virtuelle Treiber, die dieses Manko umgehen. Daher ist darauf zu achten, dass die Virtualisierungslösung diese Unterstützung für das Gastbetriebssystem bietet, um nicht eine deutliche Schwachstelle aufzuweisen. Hierbei ist vor allem darauf zu achten, dass die Unterstützung auch bei einem Upgrade des Gastbetriebssystems erhalten bleibt.

Weiterhin muss daran gedacht werden, dass in den virtuellen Maschinen bestimmte erweiterte Funktionen einer Netzwerkkarte nicht genutzt werden können. Karten, die hardwaremäßig IP, TCP und HTTP beherrschen, werden heute noch in keiner Virtualisierungsumgebung unterstützt, so dass bei hohem Netzwerkdurchsatz eine 1-GBit/s-Netzwerkanbindung nicht annähernd aus den virtuellen Maschinen heraus genutzt werden kann.

Weniger relevant ist die Unterstützung einer Grafikkarte im Serverbereich. Alle Serverbetriebssysteme bieten heute eigene Remote-Login-Mechanismen, und ein Zugriff über die Remote-Control-Funktionen der jeweiligen Virtualisierungsumgebungen muss nur im Ausnahmefall erfolgen.

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ZDNet.de Redaktion

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