Manchmal werden Äußerlichkeiten zu mahnenden Symbolen. So rollte die Messegesellschaft am Westeingang zwei Teppiche aus: einen roten für die Besucher der Immobilien-Messe Expo Real und einen traurig grauen für die Systems-Interessenten, die aber schon in der U-Bahn aufgefordert wurden, zum Hintereingang im Osten zu fahren – wo es gar keinen Teppich gab. Tatsächlich machte rasch das böse Wort von der Zweiklassen-Gesellschaft die Runde. Denn die in großen Mengen anströmenden Immobilien-Interessenten hatten nicht nur den schöneren Teppich und den Haupteingang erhalten, sondern auch Hallen im B-Trakt. Das hatte zur Folge, dass die Expo Real wie ein Riegel den Weg von den Systems-Messehallen zudem Systems-Kongressen im ICM versperrte.
Diese Unannehmlichkeiten lassen sich zum Teil mit der Fussball-WM und den Papstbesuch erklären, die den Messeplan durcheinander gewirbelt haben. Für Verärgerung insbesondere bei den Ausstellern in Halle A1 sorgte, dass sie erst von der Verlegung des Haupteinganges nach Osten erfuhren, als eine Standverlegung nicht mehr möglich war. Schließlich hatten einige von ihnen diese Halle gebucht, weil sie sich damit direkt am Eingang wähnten und damit im Blickfeld fast aller Besucher. Das biblische Motto, wonach die Ersten die Letzten sein werden, fand bei diesen Ausstellern wenig Anklang.
Die Stimmung verbesserte sich allerdings, als sie merkten, dass vor allem Messeveteranen den Hinweis auf den Osteingang schlicht ignorierten – was dann allerdings für einiges Gedränge im Westeingang mit den Expo-Real-Besuchern sorgte. Zudem war das ERP-Thema in den ersten Hallen so zugkräftig, dass dort zum Systems-Ende die Zufriedenheit überwog. Das Resümee der Messe: „Unter den 1260 Ausstellern aus 28 Ländern herrscht zum größten Teil Zufriedenheit.“
„Es läuft hier wirklich gut“, lobt Juergen Helmle, Vertriebsleiter Presales im Geschäftsbereich Mittelstand von SAP: „Systems und CeBit sind gerade für die Neukundenansprache eminent wichtig für uns. Es ist erstaunlich wie viele Entscheider kommen.“ Nicht ganz so euphorisch, aber ganz im Sinne der Messeleitung, äußert sich Trovarit-Vorstand Karsten Sontow: „Die Systems überzeugt weniger durch Masse als durch Klasse.“ Er hat beobachtet, dass das ERP-Forum in diesem Jahr noch besser als im Vorjahr besucht wurde.
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