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Spam-Explosion durch aggressive Trojaner-Aktivitäten

Eine regelrechte Explosion an Spam-Mails im vergangenen Monat Oktober haben die Sicherheitsanalysten von Messagelabs ausgemacht. Laut neuesten Zahlen des monatlich veröffentlichten Intelligence Report handelt es sich mittlerweile bei fast drei von vier E-Mails um Spam-Nachrichten. Der 8,5-prozentige Anstieg der Spamquote gegenüber dem Vormonat auf 73 Prozent entspricht dem stärksten Wachstum seit Jahresbeginn 2006. Verantwortlich für die neue Welle sind verfeinerte Techniken der Spammer-Gemeinde sowie das aggressive Auftreten der Trojaner Spamthru und Warezov, die Computer ahnungsloser Anwender kapern und zu fremdgesteuerten Spam-Botnetzen umfunktionieren.

„In den vergangenen Monaten lag der Schwerpunkt vor allem auf gezielten Virenangriffen. Spam-Aktivitäten wurden demgegenüber eher vernachlässigt. Das Auftreten von Spamthru und Warezov hat nun aber eine neue Spamwelle eingeläutet“, erläutert Paul Wood, Senior Analyst von Messagelabs. Während Spamthru ein Art Spam-Vorlage in seinem Code mitliefert, die von einem befallenen Rechner aus für die millionenfache Produktion unterschiedlicher Bilder-Spam-Mails herangezogen werden kann, fällt Warezov vor allem durch aggressive Ablegermutationen auf. Auf dem Höhepunkt der letzten Angriffswelle am 26. Oktober konnten die Messagelabs-Experten innerhalb von 24 Stunden 900.000 Exemplare abfangen. Ein Ende scheint nicht in Sicht.

„Durch das Auftreten von Spam wird E-Mail als mittlerweile wichtigstes Kommunikationstool natürlich entwertet“, meint Wood. Angesichts des ständigen Wettlaufs zwischen Cyberkriminellen und Sicherheitsentwicklern seien nun auch verstärkt Internet Service Provider in die Pflicht zu nehmen: „Derzeit zeigen sich die Service Provider nicht für den von ihnen überblickten Traffic verantwortlich. Dabei könnten sie durch eine entsprechende Steuerung der Bandbreite und das Einschränken von spamverdächtigen IP-Adressen entscheidend zur Linderung des Problems beitragen. Wood hofft, dass gerade Unternehmen zukünftig noch mehr Druck ausüben, um ISPs zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit ihrem Traffic zu bewegen.

Aufgrund der Erfahrungen aus den vergangenen Jahren rechnet Messagelabs auch in diesem Jahr mit einem weiteren Anstieg der Spamquote in den nächsten Wochen, da die Spammer in der Vorweihnachtszeit ihre Aktivitäten normalerweise intensivierten.

ZDNet.de Redaktion

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