ZDNet: Sie vertreten die Meinung, dass die Zusammenarbeit mit Hasso Plattner, dem Gründer und Chairman von SAP, so sei, als arbeite man mit Henry Ford zusammen. Wie sehen Sie angesichts dessen, was derzeit bei Ford Motors geschieht, und des Umstandes, dass Ihr letztes Quartal im Vergleich mit Oracle nicht eben spektakulär zu nennen ist, die Perspektiven für Ihr Wachstum?
Agassi: Das sind zwei unterschiedliche Fragen. Zum einen bezieht sich der Vergleich zwischen Hasso Plattner und Henry Ford auf die Tatsache, dass dieser Herr [Hasso Plattner] gemeinsam mit seinen Kollegen tatsächlich zu den Urvätern der Unternehmenssoftware-Branche gehört. Sie haben nicht nur ein Unternehmen gegründet, sondern eine ganze Branche ins Leben gerufen und wurden dann imitiert.
Als Hasso von einer Client-Server-Architektur mit drei Ebenen sprach, war Larry [Ellison, CEO des Erzrivalen Oracle] noch überzeugt, dass zwei Ebenen ausreichend seien. Hasso ist also jemand, der anderen immer voraus war und so vorausschauend ist, dass er das Untenehmen durch drei große Umwälzungen in der Branche führen und es immer wieder in eine Führungsposition bringen konnte. Es ist ein Privileg, unter ihm arbeiten zu dürfen und von ihm gefördert zu werden. Es ist, als hätte ich die Möglichkeit, mit Henry Ford zusammenzuarbeiten, als dieser die letzten Tage in seiner Werkstatt verbrachte, eine großartige Möglichkeit, die jeder Unternehmer gerne hätte.
ZDNet: Bei Bill Ford [Chairman von Ford Motor] sähe das aber wohl anders aus, oder?
Agassi: Nein, ich denke, Bill Ford ist ein toller Kerl. Es geht dabei um ein Unternehmen, das seinen eigenen Veränderungsprozess durchläuft. In mancher Hinsicht macht die Automobilindustrie gerade den ersten Generationenwechsel seit ich weiß nicht wie vielen Jahren durch. Ob es nun Bill Ford sein wird, der sie in die nächste Generation führt, oder nicht, Ford [Motor] wird bleiben.
ZDNet: Glauben Sie nicht, dass das sehr optimistisch ist? 200 der in den letzten 25 Jahren in der Fortune-500-Liste aufgeführten Unternehmen existieren nicht mehr.
Agassi: Sie sind vielleicht in anderen Unternehmen aufgegangen, das heißt aber nicht, dass sie nicht fortbestehen. Man könnte behaupten, dass Chrysler nicht mehr existiert, aber das Unternehmen ist inzwischen Teil von Daimler. Seine Errungenschaften und seine Marke existieren dort weiter, auch wenn es die Firma nicht mehr als eigenständiges Unternehmen an der Börse gibt.
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