Internetradios krempeln Werbemarkt um

Internetradio erfreut sich nicht nur bei Nutzern, sondern auch bei Werbetreibenden zunehmender Beliebtheit. Gründe dafür sind einerseits die genaue Positionierung der einzelnen Sender sowie die interaktiven Möglichkeiten, das Angebot zu nutzen. Nach Schätzung des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) soll die Hörerschaft von IP-Radios bis ins Jahr 2010 europaweit auf 31,9 Millionen Menschen anwachsen. Aus diesen Prognosen ergeben sich einige Erwartungen der Werbewirtschaft in das neue Medium.

„Die Internet-Radios decken kleinere und speziellere Zielgruppen als die herkömmlichen Radios ab. Darüber hinaus bieten sie den Werbetreibenden innovative Möglichkeiten“, erklärt Harald Summa, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Internetwirtschaft (Eco). So stellen beispielsweise zahlreiche Online-Radiosender ihr Programm als Podcasts zur Verfügung.

Dabei werden einzelne Formate aufgenommen und zum Download angeboten. Der User kann die Formate dann unabhängig vom Sendetermin hören und beliebig oft wiederholen – inklusive Werbung. Nach Angabe der ARD entfallen etwa sieben Prozent aller Onlineanwendungen auf das Live-Hören von Onlineradio.

Christoph Salzig, Pressesprecher des Bundesverbands der digitalen Wirtschaft (BVDW), erklärt den Erfolg von IP-Radio eher mit der langsam zunehmenden Hörerschaft. „Ohne Reichweite ist ein Medium für die Werbung eher uninteressant. Nun verfügen die IP-Radios über signifikante Reichweiten, wobei die Zielgruppen homogen sind“, so Salzig. Durch die Programmspezialisierung kann die Hörerschaft oftmals in eine einheitliche Altersgruppe eingeteilt werden.

Darüber hinaus merkt Summa an, dass IP-Radios einen weiteren Vorteil haben. Da die Nutzung in Abo-Formaten erfolgt, sei die Nutzung aktiver als bei anderen Medien, erklärt Summa. Der Sender diene nicht als Hintergrundkulisse in der Arbeit oder im Auto, sondern der User höre aufmerksam zu und beteilige sich vielleicht aktiv auf der Homepage des jeweiligen Senders.

ZDNet.de Redaktion

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