ZDNet: Mindlab ist spezialisiert auf Usabilty-Auswertungen von Websites. Wie gehen Sie dabei vor?
Köhler: Unsere Software heißt Netmind. Sie besteht aus drei Modulen: Erstens das Tracking und Reporting, das ist eine Art Analytics und Controlling. Darauf aufbauend gibt es zweitens das so genannte Szenario-Building. Damit können – wenn ein User eine Site aufruft – bestimmte Produkte zielgruppengerecht angeboten werden. Und drittens das Customer Targeting, das Algorithmen bietet, die die Intelligenz eines gut geschulten Verkäufers im Laden aufs Internet übertragen.
ZDNet: Wo liegt Ihr Schwerpunkt?
Köhler: In der Vergangenheit auf ersterem, dem Tracking und Reporting. Zunehmend legen Unternehmen aber ihren Schwerpunkt auf Szenario-Building und Customer Targeting. Das wird voraussichtlich auch in Zukunft unser Hauptbetätigungsfeld sein, Controlling dagegen ist mittlerweile schon fast State of the Art.
ZDNet: Ihre Arbeit und Ihr Vorgehen weist eine gewisse Nähe zum Business Intelligence (BI) auf – die Analysten von PAC etwa sehen mittelfristig ein Verschmelzen von Marketing, BI und den Tracking-Möglichkeiten des Web 2.0.
Köhler: Die von uns getrackten Daten helfen dem Marketing, das stimmt absolut. BI ist quasi der Überbegriff, während wir uns auf die online generierten Daten konzentrieren. Unsere Erfahrung ist allerdings, dass bei vielen Unternehmen die Integration von BI und Marketing noch gar nicht stattgefunden hat. Dabei würden BI-Tools wie von Business Objects oder Cognos unsere Arbeit definitiv unterstützen. Wir haben da offene Schnittstellen.
ZDNet: Haben Sie bei Ihrer Arbeit spezielle Branchen im Fokus?
Schultz: Schwerpunktmäßig haben wir uns auf Finanzdienstleister konzentriert. Dort finden wir das Verständnis vor, dass sie sensible Kundendaten benötigen. Denn der Datenschutz steht ganz oben auf unserer Agenda: Wir verfolgen den Weg eines Kunden auf einer Website und ihren Microsites sowie Unterdomains völlig anonym – im Idealfall bis zum Abschluss einer Transaktion.
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