Bill Gates ist derzeit in Brüssel, um Microsofts neue Erfindungen vorzustellen und die nächsten Revolutionen im Bereich der Informationstechnologie vorzustellen. Am „Microsoft Innovations Day“ kündigte er unter anderem einen futuristische Wandcomputer an, wie sie in dem Film „Minority Report“ zu sehen sind, berichtet der „Guardian“.
Von dem Phänomen Web 2.0, das Seiten hervorgebracht hat, auf denen User selbst Inhalte erstellen, verspricht sich Gates nicht besonders viel. Er sieht die nächste technologische Revolution nicht auf dem Gebiet von Content-Webseiten wie Youtube oder Wikipedia, sondern in der Art, wie man physisch mit Computern interagiert. Tastatur und Maus könnten also bald der Vergangenheit angehören und den Weg für eine vollkommen neue Art frei machen, Computer zu bedienen. Sprache, Berührung und Bewegung sollen in Zukunft ausreichen, um Computer zu steuern. „Die Geschwindigkeit der Innovationen in den nächsten zehn Jahren wird um einiges höher sein als in der Vergangenheit“, meint Gates.
Dass diese Vorankündigungen durchaus in absehbarer Zeit zur Realität werden könnten, lassen auch die Erfindungen erahnen, die im Microsoft Executive Briefing Centre in Brüssel präsentiert wurden. Dort findet sich beispielsweise ein Spiegel, der sich Menschen, die hineinschauen, merkt und ihre Spiegelbilder wiedergeben kann. Außerdem wurden Computer präsentiert, die Objekte untersuchen und Unterschiede erkennen können. Auch eine intelligente Oberfläche, auf der Dokumente, Landkarten und Videos durch Handbewegungen verändert werden können, war unter den Objekten. „Ich kann auf jede Information einfach durch diese Gesten zugreifen. Jeder Schreibtisch, jeder Tisch in Konferenzräumen wird diese Technologie eingebaut haben. Man wird es einfach als selbstverständlich betrachten“, kündigt Gates an.
Etwas weniger euphorisch ist Bill Gates, wenn man ihn über die Entwicklungen in China befragt. Am Internet Governance Forum in Athen hatte der Microsoft Vertreter Fred Tipson zugegeben, dass Chinas Verfolgung von Bloggern möglicherweise bald nicht mehr tragbar sei. Er meinte, dass es zu einem Punkt kommen könne, an dem der Konzern entscheide, nicht länger in einem Land präsent zu sein, in dem Menschenrechte derart verletzt werden. Gates sieht die Lage etwas anders: „Wir machen diese Regeln nicht. Wir sind darin nicht involviert. Wir halten uns an das Gesetz, sonst nichts.“
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