Am Anfang von SOA stehen zwei zunächst einmal widersprüchliche Forderungen: Die Welt wird in kleine Häppchen zerlegt – und gleichzeitig soll beispielsweise ein komplexer Lieferketten- oder Auftragsprozess als Ganzes im Zentrum stehen.
Doch der Reihe nach. Die Fachabteilung analysiert bestehende Workflows etwa in der Supply Chain und stellt fest, dass es immer wieder zu unerwarteten Ereignissen (Events), einer verspäteten oder auch unvollständigen Lieferung der benötigen Vorprodukte kommt. Oft liegt es einfach daran, dass die Kommunikation zwischen den Beteiligten einfach nicht funktioniert. Wo bis zum heutigen Tag die unstrukturierte Art des Informationsaustauschs per Post, Telefon, Fax oder E-Mail dominiert, sind die Möglichkeiten der Kooperation beschränkt. Es überwiegt die manuelle beziehungsweise verbale Abstimmung. So werden den Missverständnissen Tür und Tor geöffnet.
Ein Neuanfang ist nur möglich, wenn die Schwachstellen einzelner Aktivitäten des gesamten Vorgangs ermittelt sind. Wer die Komponenten seiner Prozesse kennt, kann sie im nächsten Schritt neu zusammensetzen. Die Herausforderungen bilden hier die organisatorischen und fachlichen Aspekte. Wer flexibel auf unterschiedliche Kundenwünsche reagieren will, muss in der Lage sein, seine Prozesse schnell anpassen zu können, aber dennoch den gesamten Ablauf von Anfang an im Auge zu behalten. Kurz gefasst: Think big, start small. Denn SOA impliziert eine neue strategische Ausrichtung des Unternehmens, die zentrale Teile der IT-Infrastruktur betrifft – und nicht nur einzelne Aktivitäten und Applikationen.
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