US-Wissenschaftler haben eine Technologie entwickelt, die Robotern das Erkennen von eigenen Defekten erleichtert. Wie das Wissenschaftsmagazin „Science“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, kommt die neue Fähigkeit vor allem Robotern zugute, die zur Erkundung von unerforschtem Terrain eingesetzt werden. Verliert die Maschine aufgrund von äußeren Umständen beispielsweise eines seiner Gliedmaßen, ist ein interner Sensor in der Lage, die eigene Bewegungsfähigkeit an die veränderten Bedingungen anzupassen.
„Selbständig agierende Roboter können nicht zu hundert Prozent im Voraus programmiert werden“, erklärte Dario Floreano, Direktor des Laboratory of Intelligent Systems (LIS) in Lausanne, der sich seit Jahren mit dem Forschungsbereich Evolutionäre Robotik beschäftigt. Den Forschungsdurchbruch seiner US-Kollegen hat Floreano mit Begeisterung verfolgt. „Die Innovation rund um die Arbeit von Josh Bongard und seinem Team liegt darin, dass Roboter nun erstmals in der Lage sind, eine Art internes Modell von ihrer eigenen Funktionsfähigkeit zu entwickeln. Dazu lassen sie Beobachtungen ihrer eigenen Handlungen sowie getroffene Vorannahmen einfließen“, so Floreano.
Diese Selbstheilungs- und Anpassungsfähigkeit ist Floreano zufolge eines der wichtigsten Kriterien, um den Erfolg von Robotermissionen zu sichern, bei denen Menschen nicht direkt eingreifen können. Neben Maschinen zur Erkundung anderer Planeten dürfte die Fähigkeit vor allem auch Unterwasser-Robotern zugute kommen, die verstärkt für die Erforschung des Meeresbodens eingesetzt werden. „Beim Ausfall einer Komponente können die Techniker meist nur schwer herausfinden, was genau passiert ist. Dank des neuen Algorithmus können Roboter eine profundere Selbstanalyse durchführen und im Extremfall gar ohne Eingreifen von außen die eigenen Funktionsmechanismen an die veränderten Rahmenbedingungen anpassen“, sagte Floreano.
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