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Taiwans Hersteller warten auf Fall der CD-R-Strafzölle

Große Hoffnungen setzen die taiwanesischen Hersteller von einmal beschreibbaren CD-Rohlingen (CD-R) in den Fall der von der EU erhobenen Strafzölle. Anfang 2007 – fünf Jahre nach der Einführung – sollen die Barrieren fallen. Derzeit sind führende Hersteller wie CMC Magnetics oder Ritek mit einer Zusatzabgabe von 37 Prozent belastet. Die Hersteller hoffen nun auf eine leichtere Vermarktung ihrer Rohlinge in Europa, berichtet „Digitimes“ unter Berufung auf Branchenkreise.

Vom Fall der Strafabgaben sollen Experten zufolge allerdings weniger die Branchenriesen profitieren. CMC und Ritek etwa haben ihre Produktion in den vergangenen Monaten ohnehin stärker auf DVDs umgestellt. Die kleineren Hersteller dürften dagegen vom freieren Marktzugang profitieren. Ihnen steht allerdings zumindest kurzfristig eine weitere Hürde im Weg. Weil die meisten Hersteller aus der zweiten Reihe sich bisher dem Lizenzprogramm von Philips widersetzt haben, bleibt ihnen der Zugang zum EU-Markt verwehrt.

Philips hat die CD-R Anfang der 90er Jahre mitentwickelt und hält Patente auf Herstellung und Vertrieb. Um die Produktion von unlizenzierten CD-Rohlingen einzudämmen, hat Philips Anfang dieses Jahres die Lizenzgebühren massiv gesenkt und ein einfaches Lizenzsystem mit dem Namen Veeza eingeführt. „Mehrere Unternehmen, darunter mit Ritek einer der größten Hersteller von CD-Rs, beteiligen sich bereits an Veeza“, erklärt Philips-Sprecherin Caroline Kamerbeek. Weitere namhafte Vertreter der Branche sollen folgen. Zunehmend verstünden die Hersteller die Vorteile des Systems, die insbesondere in einer niedrigeren Lizenzgebühr und der Eindämmung des illegalen Handels bestehen, so Kamerbeek.

Die Einführung von Veeza ist aber nur eine der Anstrengungen Philips, den Handel mit unlizenzierten CD-Rohlingen zu unterbinden. „Wir haben nicht nur in der EU, sondern in den meisten großen Märkten eine Reihe von erfolgreichen Schritten unternommen, um die Auslieferung von optischen Speichermedien zu reduzieren, die das Lizenzmodell verletzen“, sagt Kamerbeek. So gehe der Konzern gegen Patentverstöße vor und arbeite mit den Zollbehörden zusammen. „Der Handel mit raubkopierten Produkten behindert den freien Handel weltweit“, betont Kamerbeek. Philips rechnet jedoch damit, dass die Unternehmen in Wachstumsmärkten wie China zunehmend den Schutz von Patenten als wichtigen Faktor für das nachhaltige Wirtschaftswachstum erkennen.

ZDNet.de Redaktion

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