ZDNet-Tool: Bessere Datei- und Verzeichnispflege für Windows

Nutzt man Links im Dateisystem, so muss man sich über einige Konzepte und Unterschiede der verschiedenen Links im Klaren sein. Zwischen Windows und Unix existieren beachtliche Unterschiede.

Hardlinks mögen auf den ersten Blick praktisch sein, es gibt jedoch eine Reihe von Stolpersteinen. Wird eine per Hardlink erzeugte Datei gelöscht, so bleibt sie unter den weiteren Dateinamen bestehen. Genau aus diesem Grund machen Hardlinks insbesondere für Dokumente von Anwendungen immer wieder Probleme, da der Benutzer keinen Einfluss darauf hat, wie sich das Programm verhält, wenn er ein Dokument speichert.

Öffnet eine Anwendung beim Speichern die Originaldatei und schreibt den neuen Inhalt hinein, dann gibt es keine Probleme. Viele Programme löschen jedoch ein Dokument vor dem Speichern und schreiben dann eine neue Datei mit gleichem Namen. In diesem Fall wird der Hardlink gelöst, und es existieren nun zwei Dateien, die nicht mehr miteinander verbunden sind.

Aufgrund dieser Problematik wurden bei Unix schon vor Jahrzehnten Softlinks eingeführt, auch Symbolic Links genannt. Softlinks sind eigene Dateien, die einen Verweis auf eine andere Datei enthalten. Dieser Verweis kann überall hin führen, sowohl auf eine Datei oder ein Verzeichnis auf einem anderen Laufwerk als auch auf einem anderen Computer.

Auch Softlinks bringen einige grundsätzliche Probleme mit sich. Softlinks werden nicht überprüft und können auf eine ungültige Datei zeigen. Absolute Softlinks, die einen vollständigen Pfadnamen haben, können auf einem Netzwerkserver gültig, aber aus der Sicht eines Clients ungültig sein. Relative Softlinks sind daher zu bevorzugen.

Sicherheitsprobleme

Schlussendlich gibt es noch Sicherheitsprobleme, wenn ein Softlink auf einem Netzwerkserver wiederum auf ein Ziel des lokalen Computers zeigt. Microsoft unterstützt in Vista auch Softlinks in NTFS-Dateisystemen, um bessere Kompatibilität mit Unix-Systemen zu erreichen, insbesondere in einer heterogenen Netzwerkwelt.

Aufgrund der Sicherheitsproblematik bei absoluten Softlinks unterscheidet Vista auf Dateisystemebene zwischen absoluten und relativen Softlinks – anders als Unix. Grundsätzlich ist die Unterstützung von Softlinks zu begrüßen, jedoch gilt es zu beachten, dass sie nicht von jedermann im Netzwerk genutzt werden können. Alle Rechner im Netzwerk, die noch ältere Windows-Versionen verwenden, können mit den Softlinks auf einem Vista-Rechner nichts anfangen.

Diese Inkompatibilität liegt daran, dass für die Verwendung von Softlinks über das Netzwerk das SMB-2.0-Protokoll erforderlich ist, das erst für Windows Vista implementiert wurde. Ein älterer Windows-Rechner kommuniziert mit Vista über das SMB-1.0-Protokoll, das keine Softlinks unterstützt. Hinzu kommt, dass die Standardeinstellung bei Vista-Rechnern auch über das SMB-2.0-Protokoll keine Softlinks erlaubt. Dies hat vor allem sicherheitstechnische Gründe.

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ZDNet.de Redaktion

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