Unternehmen bei VoIP-Implementierung fahrlässig

Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen steht der Implementierung von VoIP-Anwendungen weiterhin skeptisch gegenüber. Laut einer aktuellen Studie des IT-Dienstleisters Compuware zeigen sich 73 Prozent der IT-Verantwortlichen europäischer Unternehmen über die Qualität und Zuverlässigkeit derartiger Dienste besorgt. Diese Einschätzung ist insofern überraschend, da Branchenexperten davon ausgehen, dass VoIP im nächsten Jahr einen Anteil von rund 75 Prozent an der weltweiten Sprachübermittlung erreichen wird.

Schuld an dieser Skepsis sind der Studie zufolge zu einem größten Teil die Unternehmen selbst. „39 Prozent der Unternehmen erstellen kein Anforderungsprofil für die Performance von Anwendungen wie VoIP, bevor sie sie einsetzen“, erklärt Klaus Veselko, Marketing und PR Manager von Compuware. „Dadurch können die Firmen die Auswirkung der Anwendung auf das Netzwerk nicht einschätzen und auch nicht die notwendige Qualität und Zuverlässigkeit sicherstellen“, so Veselko weiter. Da VoIP eine kritische Anwendung sei, seien Unternehmen aber gut beraten, dieses Risiko nicht einzugehen.

Den Siegeszug von VoIP in Unternehmen sehen die Compuware-Analysten zwar nicht in Gefahr. Die suboptimale Implementierung in Kommunikationsstrukturen könne aber durchaus dazu führen, dass die Technologie weniger schnell adaptiert werde als ursprünglich angenommen.

„Ein Großteil der Probleme ist auf die fehlende Transparenz von Netzwerk-Architekturen zurückzuführen. Unternehmen müssten viel genauer analysieren, welche Anwendung wann und in welchem Ausmaß Ressourcen und Bandbreite benötigt“, meint Veselko. Mit einer Überwachungsstrategie könne die Qualität von VoIP- und anderen Unternehmensapplikationen effizient sichergestellt werden. Dann würde durch die reibungslosere Verwendung auch die Anwender-Akzeptanz gesteigert.

ZDNet.de Redaktion

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