Mit ehrgeizigen Zielen strebt das Internetportal Open-BC in der kommenden Woche an die Börse. Der geplante IPO wird nun von einem drohenden Rechtsstreit mit dem Unternehmer Daniel Giersch überschattet, der sich auch schon mit Google angelegt hat.
Laut „Financial Times Deutschland“ (FTD) will der Rechtsanwalt Sebastian Eble von der Kanzlei Preu, Bohlig & Partner in Gierschs Auftrag gegen Open-BC klagen. „Das Gros der Klage gegen Open-BC ist fertig und wird Ende dieser oder Anfang kommender Woche beim Landgericht Hamburg eingereicht“, zitiert die FTD den Anwalt. „Open-BC hält die bislang weder bezifferten noch im Einzelnen dargelegten Ansprüche für unbegründet“, betont dagegen Unternehmenssprecherin Daniela Hinrichs.
Giersch behaupte, mit Open-BC in einem Vertragsverhältnis über die Konzipierung einer Premium-Gruppe für die Xing-Plattform zu stehen. Open-BC habe eine bestehende Vereinbarung aber bereits im Juni 2006 vorsorglich gekündigt. „Herr Giersch hatte zur Abwendung eines Rechtsstreits zunächst eine Abfindungszahlung in Höhe eines mittleren fünfstelligen Euro-Betrags gefordert. Nach öffentlicher Ankündigung des Börsengangs hat er nunmehr durch seinen anwaltlichen Vertreter erklären lassen, dass er den zunächst geforderten Betrag als zu niedrig ansieht und die gerichtliche Geltendmachung von Ansprüchen angedroht“, erklärt Hinrichs.
Open-BC will am 7. Dezember an der Börse starten. Die Zeichnungsfrist soll frühestens am 4. Dezember beginnen und am 6. Dezember enden. Eine Preisspanne ist noch nicht genannt worden. Derzeit befindet sich Open-BC auf einer Roadshow, um sich Großinvestoren vorzustellen. Die IPO-Ziele gelten bei Beobachtern als ambitioniert.
Bei einem Umsatz von gerade sechs Millionen Euro im abgeschlossenen Geschäftsjahr peilt Open-BC einen Börsenwert von maximal 250 Millionen Euro an. Dennoch stoße der Börsengang auf großes Interesse sowohl in Deutschland als auch international. „Fünf Investoren sind interessiert, je zehn Prozent der Neuemission abzunehmen“, zitiert die FTD eine nicht näher genannte Person aus dem Unternehmensumfeld.
Für zusätzliche positive Stimmung unter den potenziellen Anlegern dürfte eine Ad-hoc-Mitteilung vom Mittwoch gesorgt haben. Demnach hat Open-BC einen Vertrag mit „einem der 50 größten US-Unternehmen“ abgeschlossen und übernimmt die Einrichtung und den Betrieb einer Premium-Gruppe für dessen Alumni- und Mitarbeiter-Netzwerk auf der Plattform Xing. Darüber hinaus stelle der Vertrag eine Grundlage für weitere Vereinbarungen mit regionalen Gesellschaften des Vertragspartners dar. Damit stärkt Open-BC seine Position auf dem US-Markt.
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