Java SE 6: Verbesserungen an Kern und Benutzeroberfläche

Während sich „Mustang“, also Java-Plattform Standard Edition 6, noch immer im Betastadium befindet, werden hier schon einmal viele der neuen Funktionen und Verbesserungen vorgestellt. So gibt es in Bezug auf Java SE 6 (vormals J2SE 1.6) den eigenen JSR 270 (Java Specification Request). Er zählt, anstatt konkrete Features festzulegen, einfach Features auf, die in anderen JSRs aufgeführt sind, und dient so als „Dach-JSR“.

Java SE 6 – eine Desktop-Revolution?

Einige Experten sagen bereits, dass Java 6 über das Potenzial verfügt, ebenso revolutionär für Desktop-Anwendungen zu werden, wie Java 2 es für die Entwicklung auf Serverseite war. Es gibt viele neue Desktop-Funktionen und auch allgemeine Verbesserungen an der grafischen Benutzeroberfläche.

Das Java-Desktop-Team bei Sun hat alles getan, um Java enger in das zugrunde liegende Betriebssystem zu integrieren. So bietet Java 6 nun eine weit bessere Performance, was die grafische Benutzeroberfläche betrifft, und ein verbessertes Nutzererlebnis aufgrund eines verbesserten Verhaltens von Anwendungen mit der grafischen Benutzeroberfläche.

Im Folgenden einige der wichtigsten neuen Funktionen für die Benutzeroberfläche:

Einführung einer neuen java.awt.Desktop-API: Das Desktop-Paket bietet die Möglichkeit, Anwendungen auf einfache Art in andere Anwendungen zu integrieren. So kann man zum Beispiel Dateien bestimmter Typen mit externen Anwendungen wie Word oder Excel öffnen, bearbeiten, ausdrucken, einen voreingestellten Browser oder ein Mail-Programm öffnen und so weiter. Die Integration erfolgt hier über einen neuen Action/Event-Mechanismus in der Klasse Desktop.Action.
Bessere Internationalisierung: Leichter Zugriff auf alle Locale-Funktionen wie Datumsformat, Kodierungseinstellungen und Normalisierung als Unicode-Text.
Unterstützung der Taskleiste: Das java.awt-Paket bietet zwei neue Klassen: SystemTray und TrayIcon, durch die man der Taskleiste von Windows oder jeder anderen Systemleiste (etwa der von Gnome) Icons, Tooltipps und Pop-up-Menüs hinzufügen kann.
Direkte Unterstützung von Startbildschirmen: Ein Startbildschirm gehört heutzutage zur Standardausstattung und kann angezeigt werden, während die JVM (Java Virtual Machine) hochfährt. Gewöhnlich werden Startbildschirme eingesetzt, wenn eine Anwendung eine längere Zeit zum Hochfahren benötigt und der Anwender so darüber informiert werden kann, was die Anwendung gerade macht.
Java-2D-Integration in den Desktop: die Java-2D-Grafikbibliothek verwendet jetzt Font-Einstellungen mit Antialiasing, damit Text glatter und gleichmäßiger dargestellt werden kann (dies ist besonders bei LCD-Bildschirmen wichtig).
Integration von JFC und Swing in den Desktop: Java SE 6 verwendet die Windows-API, um die Leistung zu erhöhen und sich dem gegenwärtigen Aussehen und der aktuellen Bedienungsweise von Windows anzupassen.

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ZDNet.de Redaktion

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