IPTV vorerst kein Massenmarkt

Obwohl elf etablierte westeuropäische Telekommunikationsunternehmen bereits IPTV-Dienste eingeführt haben, lässt ein von Forresters Research aufgestelltes 17-Länder-IPTV-Umsatzmodell nur geringes Konsumenteninteresse und mäßiges Umsatzpotential erkennen. Forrester sagt voraus, daß nach einer langsamen Anlaufphase 25 Prozent der europäischen xDSL/Glasfaser-Abonnementen innerhalb von zehn Jahren IPTV haben werden. Diese Durchschnittsangabe zeigt jedoch nicht den großen Unterschied zwischen einzelnen Ländern. Zum Beispiel erwartet Forrester in Großbritannien nur eine Durchdringung von 13 Prozent, während in Frankreich eine 33prozentige Abdeckung im zehnten Jahr prognostiziert wird.

Lars Godell, Principal Analyst bei Forrester, kommentierte: „Europäer sind generell nicht bereit, viel für TV-Inhalte zu bezahlen. Man braucht ein Rabatt-System, um sie zum Kauf von Triple-Play zu verleiten. In einem voll entwickelten TV-Markt heißt das, daß die etablierten Firmen ihre Preise unterhalb derer konkurrierender Kabel- und Satelliten-Fernsehdienste ansiedeln müssen. Überträgt man dies auf den 33-prozentigen IPTV-Umsatzanteil der Unternehmen, so erwarten wir, dass der durchschnittliche Telekom-Anbieter im zehnten Jahr nur einen jährlichen IPTV-Umsatz von netto 11,24 Euro pro Breitbandbenutzer bekommt.“

Forrester hat europäische Konsumenten hinsichtlich der Nutzung von und des Interesses an Breitband-Triple-Play seit 2005 verfolgt. Die Nutzung wächst, aber das Interesse bleibt stabil. Um von der aufkeimenden Nachfrage zu profitieren und die Hoffnung zu erfüllen, ein starker Player im zukünftigen Digital-Home-Markt zu sein, fordern die IPTV-Technologieanbieter, dass die etablierten Telekom-Unternehmen IPTV- und Triple-Play-Dienste anbieten müssen. Diese Ansicht scheinen jedoch nicht alle etablierten westeuropäischen Unternehmen zu teilen. Die europäische IPTV-Landschaft ist stark diversifiziert – und unausgereift.

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ZDNet.de Redaktion

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