Bluetooth-Nachfolge: Ultrabreitband erobert Handys 2008

Der koreanische Telekommunikationskonzern SK Telecom ist eine Kooperation mit dem Halbleiterunternehmen Staccato Communications eingegangen, um die drahtlose Datenkommunikation UWB (Ultra Wide Band – Ultrabreitband) am Handy voranzutreiben. Ende 2007 sollen erste Anwendungen mit der Breitbandtechnologie verfügbar sein, berichtet das taiwanesische Technologieportal Digitimes unter Berufung auf Mark Bowles, Mitbegründer von Staccato Communications. Unter anderem will man Mobiltelefone anbieten, die an UWB-Einwahlpunkten Telefonverbindungen via VoIP herstellen können.

UWB gilt als Nachfolger von Bluetooth. Das deutsche Unternehmen Infineon arbeitet ebenfalls an UWB-Chips, die sich für den Einsatz in mobilen Endgeräten eignen. Vergangenen Sommer hatte Infineon den Abschluss der Entwicklung eines Dual-Band-Transceivers für die UWB-Technologie bekannt gegeben. Der Entwurf ebne den Weg zu vollständig integrierten System-on-Chip-Lösungen für die High-Speed-Kommunikation, die für mobile Geräte wie Handys, PDAs, Camcorder sowie Digitalkameras und MP3-Player optimiert sind, hieß es von Seiten Infineons.

„Infineon war das erste Unternehmen, das eine handykompatible UWB-Plattform entwickelt hat. Der Vorteil auf unserer Seite ist vor allem, dass unsere Chips mit allen Frequenzbereichen weltweit funktionieren“, meint Reiner Schönrock, Sprecher von Infineon. Der UWB-Fahrplan des deutschen Unternehmens sieht ebenfalls eine Marktumsetzung Ende 2007 vor. „Wir führen schon Gespräche mit Technologiepartnern und erwarten Mitte des kommenden Jahres die ersten Muster“, sagt Schönrock.

UWB gilt als Schlüsseltechnologie für die Verteilung von Multimedia-Content in Echtzeit. „Alles was bisher mit Bluetooth möglich war, geht auch mit UWB. Dabei wird jedoch die Datenrate erheblich verbessert, und die Übertragung funktioniert über eine größere Distanz. Zudem sind die Chips energiesparender“, so Schönrock. Die Technologie ermöglicht Funkverbindungen über rund 15 Meter. Dabei stehen Bandbreiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde zur Verfügung. UWB soll sich in abgegrenzten Umgebungen wie in Restaurants und Cafés oder kleineren Büros auch als Alternative zu WLAN etablieren. Aufgrund des geringen Datendurchsatzes hatte sich Bluetooth hier nicht durchsetzen können.

ZDNet.de Redaktion

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