Release von Debian 4.0 verzögert sich

Die ursprünglich für den 4. Dezember geplante Veröffentlichung der Linux-Distribution Debian 4.0 wird sich weiter verzögern. Hauptgrund sind offenbar Querelen zwischen den beiden Release-Managern, Andreas Barth und Steve Langasek, und einer Gruppe von 17 Entwicklern um Jörg Jaspert.

„Einige Leute, die bisher immer gute Arbeit abgeliefert haben, haben ihre Bemühungen drastisch reduziert“, schreibt Barth in einem Blog. „Es gibt nichts, was ich dagegen tun kann. Das alles geschah, bevor ich mich ausschließlich um die Veröffentlichung gekümmert habe.“

Barth und Langasek waren in den vergangenen Monaten in die Kritik geraten, weil sie für ihre Vollzeitbeschäftigung mit Debian 4.0 (Codename: „Etch“) jeweils Vergütungen in Höhe von bis zu 6000 Dollar angenommen hatten. Die Zahlungen wurden von einer Organisation namens Dunc-Tank geleistet, um die Veröffentlichung von Etch zu beschleunigen.

Doch mit seinem Vorgehen hat Dunc-Tank eher das Gegenteil erreicht und viele unbezahlte Freizeitentwickler verärgert. Sie argumentieren, dass die Organisation die Debian-Community in eine Zweiklassengesellschaft aufspalte, was einen negativen Effekt auf die Distribution habe. Einige Entwickler forderten sogar den Rücktritt der beiden Release-Manager.

Andreas Barth besteht jedoch darauf, dass Dunc-Tank keinerlei Schuld an den Verzögerungen trägt: „Dunc-Tank hat uns beim Release von Etch geholfen. Doch die Hilfe hätte noch umfangreicher ausfallen können, wenn sich einige Leute nicht so kindisch benehmen würden.“ Das Etch-Projekt ist zurzeit eingefroren, ein neues Release-Datum steht noch nicht fest.

ZDNet.de Redaktion

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