Kommentar – Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ihren auf der CeBIT versprochenen IT-Gipfel abgehalten, ein Zwölf-Punkte-Programm verabschiedet und einer inzwischen wieder boomenden Branche 1,2 Milliarden Euro für die kommenden drei Jahr versprochen. Dabei handelt es sich um einen großen Anteil an den schon von der rot-grünen Vorgängerregierung beschlossenen zusätzlichen sechs Milliarden zum Ausbau des High-Tech-Standorts Deutschland.
Dass im Rahmen dieses Projekts mit insgesamt 17 Zukunftsfeldern die IT besonders viel Geld erhält, hat eine ganze Reihe Gründe. Ob wohl IT anders als Gentechnik oder Nanotechnologie längst in der Gegenwart angekommen ist und zudem eher wirtschaftliche als technologische Impulse gibt, glaubt Merkel, dass die „Revolution noch längst nicht an ihrem Ende“ sei. Das hängt möglicherweise auch damit zusammen, dass die Sparzwänge der Behörden noch viel Spielraum für Innovationen lassen, die in den Unternehmen längst getätigt wurden.
Die Zukunfts- und Revolutions-Rhetorik ist zudem ein fester Bestandteil der Lobbyisten, die sich nach Jahren des Bettelns – Entschuldigung, des Anmahnens von fairen Wettbewerbsrahmenbedingen für den globalen Markt – im Vorfeld der Bundestagswahl 2005 endlich durchsetzen konnten. Damals sahen sich SPD, CDU, CSU, Grüne und FDP genötigt, mit einem unternehmerfreundlichen IT-Zukunftskonzept in den Wahlkampf zu gehen – obwohl zu diesem Zeitpunkt das Ende der Branchenkrise längst in Sicht war.
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