TK-Unternehmen kämpfen weiter mit sinkenden Preisen

Telekommunikationsunternehmen sehen sich mit der unangenehmen Herausforderung konfrontiert, mehr Leistung für das gleiche Geld bieten zu müssen. Dabei dürfte die Erhöhung der Mehrwertsteuer kaum eine Rolle spielen. Sie „wird bis auf wenige Ausnahmen nicht an den Kunden weitergegeben“, prognostiziert Jürgen Grützner, Geschäftsführer des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM). „Auch im neuen Jahr können Privatkunden weiterhin zu günstigen Tarifen telefonieren und surfen.“ Als Grund nannte er den beständigen Wettbewerb im Telekommunikationsmarkt, „der erwartungsgemäß die Preise für Telekommunikationsdienste trotz Steuererhöhung weiter nach unten treibt.“

In kaum einem anderen Sektor sind die Preise so stark gesunken wie bei der Telekommunikation, bestätigt auch der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom). Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder erwartet eine Fortsetzung dieser Entwicklung, so der Tagesspiegel: „Mit neuen Pauschaltarifen, Paketangeboten und der Alternative Internettelefonie wird gerade die nächste Preisrunde eingeläutet.“ Was Verbraucher freut, bereitet den TK-Unternehmen Kopfzerbrechen. Die fallenden Preise drücken Gewinne und Margen.

„Branchenriesen wie die Deutsche Telekom reagieren mit Stellenabbau“, schreibt das Handelsblatt. Aber auch für die Telekom-Konkurrenten wird die Luft dünner. Außerdem treten neue Anbieter auf den Plan. Am Spagat zwischen Wachstum und Kostensenkung werden sich alle Anbieter versuchen, auch weil die Bündelangebote aus Internet und Sprache um den Faktor TV-Zugang erweitert werden. Thomas Goette von der Beratungsgesellschaft Mercer Management Consulting sagt gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“: „Das Jahr 2006 war das Jahr des Double-Play, der Bündelangebote aus Internet und Sprache.“ Für das neue Jahr erwartet er eine Ausweitung dieser Bündel zum Triple-Play. „Der Wettbewerb mit den Kabelnetzanbietern wächst erkennbar, und diese wissen, dass sie nur ein Zeitfenster von rund zwei Jahren haben, um den Telekommunikationsunternehmen die Kunden abzujagen“, erklärt Goette.

Die Kabelnetzbetreiber arbeiten daher zurzeit fieberhaft an der Aufrüstung ihrer Netze für Telefonie und Internet, so die FAZ weiter. „Wir sehen in anderen europäischen Märkten, dass der Wettbewerb zwischen dem Kabel und DSL sehr intensiv ist. Das wird auch in Deutschland kommen und die Konkurrenz im Jahr 2007 anheizen.“ Die Telekommunikationsunternehmen ihrerseits seien längst dabei, ihre Angebote um die Fernsehkomponente zu erweitern. Durch Übertragung über das Internet-Protokoll (IP) entstehen neue Geschäftsmodelle für die TK-Unternehmen.

ZDNet.de Redaktion

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