Aldi macht es, Tchibo auch: Virtuelle Mobilfunker im Aufwind

Für Automobilhersteller wäre ein Einstieg ins Handygeschäft besonders attraktiv: Telematikinformationen, Staumeldungen, die günstigsten Tankstellen in der Region oder Veranstaltungen könnten sie per SMS- oder WAP-Nachricht in den fahrbaren Untersatz schicken. Ein Handy, das mit dem Auto ausgeliefert wird, garantiert zudem, dass die Freisprecheinrichtung auch funktioniert. Und: ein stets aufgeladenes Handy lässt sich im Rahmen der Mobilitätsgarantie gut vermarkten.

Auch für Luftfahrtgesellschaften kann MVNO ein probates Mittel zum erfolgreichen Eins-zu-eins-Marketing sein: Die Airline pusht die Änderung von Abflugzeiten oder aktuellen Flugdaten auf die Handys ihrer Mobilfunkkunden. Der Urlaubsflieger Air Berlin arbeitet zum Beispiel derzeit an einem MVNO-Angebot – damit man die Sonne auch bis zur letzten Minute genießen kann.

Bei aller gebotenen Vielfalt sollten sich Unternehmen allerdings schnell entscheiden, ob sie sich als vollwertiger MVNO positionieren, Inhalte nur „traditionell“ lizenzieren oder ein anderes Geschäftsmodell wählen wollten, heißt es in einer Studie zum MVNO-Markt des Beratungshauses Deloitte.

Wer geschickt agiere, könne den First-Mover-Vorteil in einem wachsenden Markt erzielen. „Nachdem im vergangenen Jahr vor allem Billiganbieter in den Mobilfunk eingestiegen sind, werden sich künftig verschiedene Anbieter von Inhalten als Premium-MVNOs etablieren“, sagt Deloitte-Partner Andreas Genter. Seiner Meinung nach könnten nun beispielsweise Medienunternehmen, Fernsehsender oder Fußballclubs ihre Kunden oder Community mit zielgruppenspezifischen Themen und Diensten erfolgreich bedienen.

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ZDNet.de Redaktion

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