100-Dollar-Laptop nun auch für reiche Länder

Der 100-Dollar-Laptop des Projekts One Laptop per Child (OLPC) bleibt nicht exklusiv. Die Verantwortlichen für das Notebook-Entwicklungsprojekt von Nikolas Negroponte hatten bisher die Meinung vertreten, dass die Laptops ausschließlich in Entwicklungsländer zum Einsatz kommen sollten. Interesse war jedoch auch in westlichen Industrieländern ausreichend vorhanden. Nun werde überlegt, die Rechner auch für Bürger dieser Staaten zugänglich zu machen, sagte Michalis Bletsas, Chief Connectivity Officer von OLPC, dem britischen Nachrichtensender BBC am Rande der Consumer Electonics Show (CES) in Las Vegas.

An den Kauf wird jedoch eine Bedingung geknüpft: „Kauf zwei, bekomme einen“, formuliert dies Negroponte. Das bedeutet, dass mit dem Kauf im Doppelpack gleichzeitig ein Kind in einem der Zielstaaten einen Laptop erhält. Dazu werde eine Organisation geschaffen, die die Bestellungen und die Auslieferung abwickeln soll, erläutert Bletsas. Außerdem soll auch Kontakt zwischen dem Empfängerkind und dem Sponsor hergestellt werden. Als Partner könne man sich Ebay vorstellen.

Der öffentliche Verkauf soll 2008 starten. Bis dahin liege der Fokus eindeutig auf den Entwicklungsländern. „Wenn wir mit dem Verkauf des Laptops jetzt starten würden, würden wir ein sehr gutes Geschäft machen“, sagte Bletsas. „Aber unser Fokus liegt auf dem Launch in der Dritten Welt.“ Fünf Millionen Geräte sollen noch im Sommer 2007 ihren Weg in diese Regionen finden. Der Preis des Geräts liegt derzeit noch bei 150 Dollar, soll jedoch im Lauf des Jahres noch auf die angepeilten 100 Dollar gedrückt werden.

Vor kurzem wurde auch die Benutzeroberfläche „Sugar“ des 100-Dollar-Laptops vorgestellt. Das Design wurde auf die Zielgruppe „Schüler“ ausgerichtet. Sie ist für Menschen gedacht, die keinerlei Erfahrung mit Computern haben, und dennoch an bewährte PC-Strukturen angelehnt. Eine einfache Bedienung aller Funktionen und die Kommunikation stehen laut OLPC im Vordergrund. Die Nutzung des Rechners soll vorrangig durch Zusammenarbeit der Mitschüler untereinander oder mit den Lehrern stattfinden. Dementsprechend kommunikativ fällt auch die Oberfläche aus. Rund um „Neighborhood“, die eigentliche Oberfläche von Sugar, finden sich zahlreiche Icons, die für Personen, Orte, Dinge oder aber auch Aktivitäten stehen. Im unteren Bereich finden die Benutzer dagegen Hinweise auf Einladungen von anderen Benutzern oder sonstige Meldungen.

ZDNet.de Redaktion

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