Renault: Formel-1-Speed auch bei Daten- und Speichermanagement

Als Louis Renault im Jahr 1898 sein erstes Automobil baute, konnte er nicht ahnen, dass sein Unternehmen eines Tages mehr als 130.000 Mitarbeiter beschäftigen und über 40 Milliarden Euro Umsatz einfahren würde. Wahrscheinlich hätte er sich auch nicht getraut, von zwei Weltmeistertiteln in Folge zu träumen.

Das Renault-F1-Team hat die vergangene Saison zum zweiten Mal in Folge als Weltmeister beendet. Die Entwicklung und Konstruktion eines Formel-1-Rennwagens ist allerdings nie abgeschlossen. Tatsächlich werden im Verlauf der achtmonatigen Grand-Prix-Saison bis zu ein Drittel des Formel-1-Rennwagen-Entwurfs verändert. Während Firmengründer Louis Renault vor knapp 100 Jahren seine Rennwagen noch am Zeichenbrett entwarf, vertraut das Team heutzutage auf CAD-Software, wie CATIA V.5 von Dassault Systèmes, die unter Oracle Database 9i ausgeführt wird, sowie auf universelle Anwendungen.

Wurde die Leistung von Rennwagen früher mithilfe einer Stoppuhr gemessen, analysiert der moderne Testingenieur elektronische Informationen, um Zehntelsekunden zu gewinnen. Im Inneren jedes Renault-Rennwagens befinden sich bis zu einhundert Datensensoren zur Messung der Leistung von 12.000 Fahrzeugkomponenten und zur Aufzeichnung von Daten wie Motortemperatur, Pedalstellung und der Belastung durch Beschleunigung (G-Kräfte). Diese Informationen müssen in Echtzeit erfasst, berechnet und gespeichert werden, damit vor Ort die Leistung bewertet werden kann. Der Erfolg des F1-Teams ist heute ebenso abhängig von der Verfügbarkeit und Leistung kritischer IT-Applikationen wie vom automobiltechnischen Fachwissen der Team-Mitglieder.

„Wenn das Team sich an der Rennstrecke einrichtet, wird eine umfassende IT-Infrastruktur aufgebaut, damit wir die Leistungsdaten unserer Wagen überwachen und analysieren können“, erklärte Graeme Hackland, IT-Manager bei Renaults F1-Team. Die mobile Infrastruktur, die das Team zur Rennstrecke mitbringt, ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs: Die Entwicklungsteams sitzen in Oxfordshire, England, und Viry-Chatillon, Frankreich. Insgesamt sind an der IT-Infrastruktur des Renault-F1-Teams zirka 800 Mitarbeiter an 150 Unix-Workstations und ungefähr 500 Microsoft-Windows-Desktops und -Laptops beteiligt.

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

5 Stunden ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago