Nach dem Vorstoß der CSU in Bayern, den Verkauf von so genannten „Killerspielen“ ganz zu verbieten, plant die EU-Kommission nun zumindest strengere Kontrollen beim Verkauf von Gewalt verherrlichenden Videospielen an Minderjährige unter 16. Der EU-Kommissar für Justiz, Franco Frattini, will Ausweiskontrollen beim Kauf von Videospielen einführen. Händler, die Personen beim Kauf von Gewaltspielen nicht kontrollieren, müssten bestraft werden, sagt er. Frattini beabsichtigt außerdem eine EU-weite Harmonisierung des Strafausmaßes für Händler.
Den Mitgliedstaaten soll es überlassen bleiben, welche Videospiele als Gewalt verherrlichend eingestuft werden. Die entsprechende Gesetzesvorlage will Frattini bis Ende März vorlegen. Er sei zuversichtlich, den Entwurf durchzubringen, da bereits acht Staaten, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Spanien und Ungarn, den Vorschlag unterstützen. Losgetreten wurde die Initiative nach dem Vorfall im deutschen Emsdetten, wo im November vergangenen Jahres ein Schüler Amok lief, elf seiner Mitschüler verletzt und sich selbst umgebracht hatte.
Die Debatte um Killerspiele hat die bayerische Landesregierung dazu veranlasst, das Jugendschutzgesetz zu verschärfen. Sie plant nun das generelle Verkaufsverbot von solchen Spielen. Heftige Kritik an diesem Vorhaben übt der Bundesverband der Entwickler von Computerspielen (GAME). „Wer solch ein Verbot fordert, greift meiner Ansicht nach zudem massiv in das Recht der Erwachsenen auf Kultur ein“, sagt der Geschäftsführer des Verbandes, Stephan Reichart.
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