In bisherigen Versionen von C# verwendeten Entwickler die unterschiedlichsten Abfragesprachen, um auf Datenquellen zuzugreifen. Für die Abfrage eines XML-Dokuments verwendeten die Entwickler Xpath. Zur Abfrage einer SQL-Datenbank griffen sie zu SQL. Das hat bislang gut funktioniert und dürfte auch in Zukunft die vorherrschende Methode für den Zugriff auf unterschiedliche Datenquellen bleiben. Allerdings bringt dieser Ansatz eine Reihe von Nachteilen mit sich.
Ein wesentlicher Nachteil besteht darin, dass Entwickler die Abfragen in einer für sie womöglich ungewohnten Sprache schreiben müssen (zum Beispiel SQL oder Xpath). Als weiterer Nachteil müssen die Entwickler beim Einsatz bestimmter Abfragesprachen wie SQL Zuordnungscode schreiben, um die Ergebnisse der Abfrage in verwendbare C#-Objekte umzuwandeln.
In C# 3.0 hat Microsoft eine neue Technologie namens Language Integrated Query (LINQ) eingeführt. Mithilfe von LINQ können Entwickler Standardabfragen schreiben, die jede Datenquelle vom Typ IEnumerable<T> durchsuchen können. Statt TSQL für den Zugriff auf eine MS-SQL-Datenbank und Xpath für den Zugriff auf eine XML-Datei kann jetzt LINQ verwendet werden.
Das folgende Beispiel (Listing C) zeigt eine LINQ-Abfrage, die alle Kunden liefert, deren OrderCount größer als 10 ist:
Listing C
Im Unterschied zu SQL oder XPath werden LINQ-Abfragen in C# geschrieben, nicht in einer separaten Sprache. Damit können Abfragen typsicher gestaltet werden und Entwickler müssen keinen Code mehr schreiben, um die Abfragedaten entsprechenden C#-Objekten zuzuweisen. Diese Zuordnung erfolgt automatisch durch die LINQ-API.
Im Prinzip ist das LINQ-Projekt also so etwas wie eine eingebaute ORM-Lösung. Die Technologie ist daher vielfältig einsetzbar. Nähere Informationen hierzu finden sich im MSDN auf der LINQ-Homepage.
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